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Zwei Jahre im Fediverse – Eine Chronologie

Ja, es sind wirklich schon zwei Jahre, in denen ich intensive das Fediverse nutze. Da muss ich doch mal ein wenig zurückschauen und ein bisschen eine Chronik zusammenschreiben.

Am 17. April 2022 schrieb ich „Mastodon reactivated„. An dem Tag hatte ich bei mastodon.social ein Profil eingerichtet. Und schon war ich begeistert von der Idee eine dezentralen Netzes. Eines Netzes, dem sich jede:r anschließen konnte und das nicht einer einzigen Person oder Firma gehört. Und eines Netzes, dass über eine gemeinsame Schnittstelle ganz unterschiedliche Dienste erlaubte.

So hieß es schon am 1. Mai 2022: Willkommen bei microblog.at (Mastodon). Ich hatte mir über masto.host einen eigenen Mastodon Server einrichten lassen – mit eigener Domain. Damit war ich gänzlich unabhängig von etwaigen Admins und Co. einzelner Instanzen. Damit bin ich im Fediverse seither über @roblen@microblog.at erreichbar.

Und ich war gekommen um zu bleiben!

Natürlich machte ich mir gleich Gedanke über die Unterschiede von Bloggen und Microbloggen. Noch dazu, wo Mastodon 500 Zeichen und andere Fediverse Dienste zigtausend Zeichen pro Post erlauben.

Ist Mastodon viel zu kompliziert? fragte ich am 4. Mai 2022 und versuchte darauf eine einfache Antwort zu geben. Denn gerade dieser „föderierte“ Ansatz (Wo soll ich mich denn jetzt registrieren?) machte manche nervös.

In diesen Wochen und Monaten war das Fediverse eine ruhiger Ort für mich. Ich hatte nur wenige Follower und nur wenige folgten mir. Am morgendlichen Weg ins Büro konnte ich meine Timeline des Vorabends durchlesen und auch ein Posting oder ein Bild absetzen. Es war entspannend. Schnell fand ich aber interessante Menschen. Ganz andere, als ich sie von Facebook, Twitter und Co konnte. Von denen war noch kaum jemand im Fediverse. Es war quasi wie zu Beginn von Twitter – entspannt, experimentell und „einfach nett“.

Schon im Juni 2022 probierte ich dann einen #Fedijune. Es war mein eigenes Experiment. Einen Monat lang auf andere soziale Netzwerke größtenteils zu verzichten. Erst im Oktober schrieb ich dann ein Fazit darüber, unter anderem schrieb ich:

Ich habe im #FediJune und darüber hinaus die Nutzung von Twitter und Co. massiv reduziert. Siehe da, es ging mir gar nicht so ab, wie ich dachte. Ich bleibe trotzdem über Neuerungen und politische Entwicklungen informiert. Mancher Diskurs geht mir gar nicht ab, da er eh mehr Streiterei und untergriffiger Kommentar war. 

Aus dem #FediJuni ist quasi ein #FediYear geworden.

Das war der #FediJune 2022

Mit Friendica probierte ich dann im Oktober 2022 auch eine andere Plattform im Fediverse aus. An sich gefiel sie mir recht gut. Aber die sie auf einem Shared Webspace zu hosten funktionierte aus Performance Gründen dann doch nicht. Schade, denn ich entdeckte Dinge wie Friendica als Feedreader einsetzen.

Mit der zweiten Jahreshälfte 2022 fanden es immer mehr Menschen unangenehm auf Twitter und so kam es zu mehreren Wellen von Migrationen in das Fediverse. Dies führt auch zur Frage: Follow Liste aus Twitter in Mastodon finden.

Für mich und für andere schrieb ich dann am 31. Oktober 2022: Was für das Fediverse spricht (abseits von Elon Musk). Es wurde eine lange Liste. Am 2. November 2022 folgte dann die Liste für Fediverse für Vereine, Behörden, Firmen,… Mir war es dabei wichtig, dass man das Fediverse nicht einfach als nächstes Twitter ansah, sondern dessen Eigenart versteht und wertschätzt.

Und dazu gehört dann auch, dass ich für mich nicht manche Unart aus Twitter hinüber bringen wollte. Das führte am 14. November 2022 zu Meine eigenen Fediverse Regeln. Sieben einfache Punkte mit dem achten Zusatzpunkt

8. Das Fediverse darf dir auch Spaß machen. Miteinander lachen tut gut.

Am 10. Dezember 2022 entschied ich mich endgültig nicht mehr auf Twitter sein zu wollen: Das war es Twitter. Es dauerte noch bis 30. September 2023 an dem ich verkündete: Twitter: Ein endgültiger Abschied. Am 15. Oktober 2023 war es dann soweit: Das Twitter Profil ist deaktiviert … Wobei ich noch betonen möchte, dass das Fediverse für mich mehr ist als ein reiner Twitter-Ersatz.

Zuvor schrieb ich am 23. April 2023 meinen ersten Rückblick: Ein Jahr im Fediverse. Fazit war damals

Vor über einem Jahr hätte ich es mir nicht gedacht. Aber ich bin wirklich im Fediverse angekommen und noch immer dabei neues kennenzulernen und die Möglichkeiten zu erforschen.

Das kann ich noch immer unterschreiben. Instagram spielt kaum mehr eine Rolle und allein aufgrund einiger Kontakte bin ich noch ein wenig auf Facebook aktiv. Neben meinem Blog ist mein Microblog mein zentraler Ort der Kommunikation.

Das Schöne ist, dass das, was ich 2023 gesagt habe, immer noch gilt. Ich lerne immer wieder neue Dinge im Fediverse kennen, komme mit Menschen in Kontakt und finde neue Ansätze, die Möglichkeiten des Fediverse zu nutzen. Und es ist auch ein netzpolitisches Projekt, weg von den monolithischen, geschlossenen Netzwerken hin zu einem offenen Internet von vielen für viele. Natürlich kracht es in der einen Ecke oder es herrscht Uneinigkeit in der anderen. Aber solange es konstruktive und kreative Menschen gibt, die das Verbindende nach vorne bringen, ist es ein interessanter und spannender Ort.

Daher bin ich nach zwei Jahre noch immer froh, diesen Schritt gesetzt zu haben.

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