Verzeiht, wenn ihr in nächster Zeit öfters etwas über Mastodon und das Fediverse lesen werdet.
Beim bloggen habe ich seit Beginn an auf Eigenständigkeit geachtet und mich nie auf gehostete Blogs wie WordPress.com verlassen. Mein Blog, meine Insel, war mein Motto.
Web 2.0 Dienste gingen (Myspace, Delicio.us, …) und auch im Social Media Bereich gibt es ein kommen und gehen. Ich schreibe hier nur mal Google+
Was für mein Blog gilt, habe ich mit der Einrichtung von microblog.at nach einer langen Zeit konsequent fortgesetzt.
Die Diskussion um die Übernahme von Twitter hat das Ganze vielleicht beschleunigt. So oder so bleibt unsicher, wohin sich das tweeten entwickeln wird.
Die letzten Tage habe ich schon einige mir bekannte Menschen auf Mastodon wieder gefunden und auch den:die ersten neuen Gesichter (eigentlich: Profile) kennen gelernt.
Ein Tröt hat mich dabei zum nachdenken gebracht:
Making an account because you want to „reach“ an „audience“ is fundamentally different from making an account because you want to post, and maybe *connect* with *people.*
The first is fundamentally tainted with an advertising and marketing mindset. It affects how you use the space and and how you view everyone else who uses it.
@lawremipsum@mspsocial.net
Diese Frage ist eine Grundfrage für mich und meine eigene Art zu bloggen. Möge es bloggen oder mikrobloggen sein. Ja, ich möchte manchmal etwas loswerden, etwas sagen, in die Welt hinaustragen. Ob und wieviele zuhören ist dann erst mal sekundär.
Aber von Beginn an, war mir beim bloggen – und auch auf Twitter, und auf Facebook und auf eigentlich jeder Plattform – wichtig, dass in Kontakt mit Menschen kam. Es war und ist interessant, Kommentare zu lesen, wieder darauf zu antworten. Der Austausch und das gemeinsame lernen ist es, was für mich das Internet zu einem besonderen Ort macht.
Ein wenig davon habe ich dann auch im Open Blogging Manifest niedergeschrieben.
Ja, es gibt Hate Speech, Fake News, Spam und Menschen, die eigentlich nur meine Geldbörse wollen, meine Stimme. Es gibt das alles, was nicht an mir selbst interessiert ist und insbesondere nicht am Weiterkommen von uns allen gemeinsam als Gesellschaft.
Aber da muss ich nicht – oder nur begrenzt – mitmachen. Nein, ich bin wohl nicht so radikal mich all dem ganz zu entziehen. Ich werde weiterhin auf Twitter und Facebook (oder zumindest vorerst) unterwegs sein. Allein schon wegen des Austauschs mit vielen Menschen.
Aber so wie Facebook und Co. mir nie mein Blog leidig machen konnten, so bin ich jetzt mit microblog.at im Fediverse angekommen um zu bleiben.
Denn ich mag diesen Ansatz, dass das Netz nicht einem oder eine Firma gehört sondern uns allen. Und das mindeste ist, dass ich mit meiner Präsenz diese Idee ein wenig unterstützen kann.
Ich bin gespannt, was ich in einem Jahr darüber schreibe. Im Jahr 2013 zitierte die Tageszeitung Kurier einen Tweet von mir aus dem Jahr 2007:
Twitter hat keinen Sinn, außer man findet ihn selbst heraus
Kurier, 14. Oktober 2013
Also: Mastodon und das Fediverse haben keinen Sinn, außer man findet ihn selbst heraus. Ich habe schon die ersten Schritte in Richtung Sinnfindung gesetzt (und meine auch schon manchen gefunden zu haben). Ich würde mir wünschen, dass einige von euch, diesen Sinn ebenfalls finden … und mit mir teilen. Danke! 🙂
PS: In diesem Sinn seht ihr (je nach Browser) in der Icon Leiste zu meinen Social Media Diensten ab nun auch das Mastodon.