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Vereinfachen

Vielleicht sollte ich das Wort „Vereinfachen“ zu meinem Wort des Jahres 2024 erklären.

Aber jetzt einmal zur Grundidee.

Ich verwende viele Apps / Anwendungen / Programme. Viel zu viele. So sind auch Informationen weit verstreut.

Im Jahr 2024 möchte ich das verändern und habe in den letzten Tagen damit schon begonnen.

Einfache Ablagestrukturen

Mein Evernote Notizen sind vor einiger Zeit in der Apple Notizen App gelandet. Die App wird immer besser. Aber sie sind dort recht eingesperrt. Exportieren geht nur beschränkt und wenn dann als PDF. Das ist für mich nicht sehr zukunftsfähig. Daher habe ich mir die App „Exporter“ besorgt. Mit der kann man recht gut die Notizen als einzelne Markdown Dateien exportieren. Dazugehörige Bilder, PDFs etc. werden entsprechend verlinkt.

Schritt Nummer 2 war und ist noch immer, meine einzelnen Verzeichnisse zu konsolidieren. Es braucht eine einfachere Ordnerstruktur. Das habe ich schon mal in einer Notiz in meiner Nextcloud beschrieben.

Kann das weg?

Schritt Nummer 1 und 3 und 5 und 7 ist quasi: LÖSCHEN! In Evernote hatte ich mir angewöhnt, fast alles zu sammeln. Ja, es ist schön, Erinnerungen aufzubewahren. Aber hunderte von Zeitungsartikeln, die man nie liest und bei denen es eigentlich irgendwann egal ist, ob man sie findet oder nicht, die gehören einfach gelöscht. Genauso wie Belege aus dem letzten Jahrhundert. Beim Zusammenfassen der Ordner habe ich auch Redundanzen gefunden, die gleiche Datei in zwei oder sogar drei verschiedenen Unterordnern.

Weniger Apps

Ich habe auch darüber nachgedacht, die Joplin-App in mein Dokumentationssystem zu integrieren. Das werde ich aber nur in begrenztem Umfang tun. Joplin ist an sich eine sehr schöne Anwendung. Was mir nicht so gut gefällt, ist, dass sie die Daten in einem eigenen Format speichert. Das ist zwar mit einem Editor lesbar und im Notfall kann man alles wunderbar als Markdown-Datei exportieren. Aber ich hätte es lieber einfacher. Auch ein fehlender Papierkorb lässt mich etwas ratlos zurück. Gelöschte Texte sind weg und nicht mehr auffindbar. Gelöschte Dateien in der Ablage finde ich immerhin noch im Papierkorb meines Macs oder im Backup.

Natürlich wäre manchmal ein „Meta-System“ praktisch, das einige meiner Dateien besser verknüpft. Aber mal sehen, ob das nicht anders geht. Ich probiere gerade Obsidian aus, ob ich das nicht quasi als Editor und Suchmaschine für meine Dateien verwenden kann. Ich bin sicher, dass es da noch mehr gibt.

Weiters bin ich dabei eine Clipping App auszuräumen und deren Dateien in die Nextcloud zu integrieren. Was die App gut konnte, war auch Screenshots von ganzen Websites zu erstellen. Dafür habe ich aber jetzt SingleFile (Link zum Addon für Firefox), dass unter Safari, Firefox am Mac und Link sowie auch am iPhone und iPad läuft. Damit kann ich ganze Webseiten als HTML Dateien (mitsamt Bildern) speichern. Das ist besser als als PDF, da ich so die Seite auch anderweitig bearbeiten kann.

Womit ich noch Probleme habe ist der Ersatz von Day One. Diese (mehr als eine) Tagebuch-App benutze ich, um verschiedene Ereignisse zu dokumentieren (mit Ortsangaben, Bildern, Dokumenten und ähnlichem). Hier suche ich noch nach einer guten Idee, wie ich das in der Nextcloud lösen kann.

Nextcloud

Links speichere ich langsam nach Bookmarks für Nextcloud. Die kann auch einiges. Außerdem kann ich dort Links in einzelnen Ordnern abspeichern und diese euch dann auch zum lesen freigeben. Beispiel folgt in Kürze.

Eine einfache Strategie

Die Strategie lautet für mich daher:

  • Was geht, liegt einfach als (Markdown-)Datei in Ordnern.
  • Wenn es eine sinnvolle Lösung in Nextcloud gibt, dann verwende ich diese.
  • Apps werden so weit wie möglich reduziert. Lieber wenige Apps gut nutzen als viele nur halb.
  • Eine klare Ablagestruktur schaffen, die ich noch verstehe. Dadurch wird die doppelte Ablage von Informationen an verschiedenen Stellen weitestgehend vermieden.
  • So Systemunabhängig wie möglich. Ich experimentiere gerade mit Linux. Alles was ich am Mac so speichere möchte ich dann am Linux Notebook genauso verwenden können.

Lernen von anderen

Wie macht ihr das denn so? Wachsen euch eure Texte, Bilder, Infoschnippsel, Screenshots, etc. auch über den Kopf? Oder habt ihr für euch eine passende Strategie entwickelt?

Ich würde gerne davon lesen …

7 Kommentare

  1. Hallo Namens- und (Ex-)Avigovetter!

    Ich kann deinen „Schmerz“ absolut nachvollziehen und so geht es sicherlich vielen „Kopfarbeitern“ im Informationszeitalter.

    Informationen so abzulegen, dass man sie leicht wiederfindet ist genauso ein Problem wie die ungeheure Auswahl an Tools dafür. Ich stimme dir daher bei „Vereinfachen“ und „LÖSCHEN!“ zu!

    Ich habe in den letzten Monaten (unter Linux Mint MATE) immer mal ein bisschen mit „Zim Desktop Wiki“ herumgespielt, aber mehr eben auch nicht. Dann kam vor ein paar Wochen ein Tag, an welchem ich Infos (per MS Office Lens „gescannte“ PDF-Dateien) vom Android-Smartphone auf meinen Laptop übertragen wollte und mir die bisher von mir genutzten Wege (OneDrive, Dropbox, AirDroid usw.) aus verschiedenen Gründen zu kompliziert erschienen. So stieß ich dann auf Syncthing und habe mir nach einer Einarbeitungsphase nun eine Ordnersynchronisierung zwischen meinem Smartphone, meinem Tablet, meinem Laptop und meiner Synology DiskStation (Fallback-Gerät) eingerichtet, so dass ich nicht mehr auf proprietäre (tw. kostenpflichtige) Dienste angewiesen bin. Da Zim alles in Textdateien (+ Anhängen je Artikel) ablegt, lag die Idee nahe, mein Zim-Notebook vom Laptop aus auch auf die anderen Geräte zu verteilen. Das ging mit Syncthing wunderbar. Fehlte dann nur noch eine Android-App zum Anzeigen/Bearbeiten. Zim selbst bietet so etwas zwar nicht an, aber es gibt eine App namens „Markor“, die zumindest die Auszeichnungssprache von Zim versteht. Und so kann ich jetzt auf jedem meiner Gerät an meiner Informationsablage arbeiten (und auf ein paar andere Apps verzichten). Das ganze Setup hat zwar noch ein paar Haken und Ösen, aber ich werde mir dazu (möglichst einfache) Lösungen überlegen. Und wenn ich mit dem Setup dann zufrieden bin, werde ich wahrscheinlich eine Artikelserie dazu schreiben.

    Als weiteren „Beweis“, dass mich das Thema „Datenablage“ auch immer wieder umtreibt, hier ein paar passende Beiträge in meinem Blog:
    https://www.robertriebisch.de/2023/12/zweite-htmly-instanz-geloscht
    https://www.robertriebisch.de/2023/12/eigene-instanzen-von-kanboard-und-shaarli-geloscht
    https://www.robertriebisch.de/2022/10/doch-wieder-kategorien
    https://www.robertriebisch.de/2022/10/dokuwiki-to-or-not-to-dokuwiki
    https://www.robertriebisch.de/2022/08/weg-mit-den-kategorien
    https://www.robertriebisch.de/2022/08/struktur-des-blogs
    https://www.robertriebisch.de/2022/08/ich-blogge-wieder
    https://www.robertriebisch.de/2022/05/eine-zweite-htmly-instanz

    PS: Ich möchte anregen, im Bereich des Kommentarformulars eine Info einzublenden, ob beim Inhalt irgendwelche Textauszeichnungen möglich sind, z. B. in Markdown-Syntax.

    • Hallo Robert,
      ach, Avigo – was für Zeiten! 🙂

      Danke für deinen Erfahrungsbericht. Ich experimentiere noch. Aber wichtigster derzeitiger Schritt ist mal die Ordnerstruktur und die dort abgelegten Dokumente in Ordnung zu bringen. Danach widme ich mich stärker noch der Frage, ob es eine erweiterte Bearbeitungsoberfläche braucht.

      Danke für deine Anregung. Ich schaue mal, ob ich da was hinweisen kann.

  2. Was das Thema angeht, bin ich hin- und hergerissen. Zum einen hat es Charme, so viel wie möglich in einer Lösung (Nextcloud) zu haben. Zum anderen haben Speziallösungen aber Features, die es wert sind, benutzt zu werden.

    In jedem Fall wichtig finde ich, offene Formate zu verwenden, sodass die Daten auch weiterverwendet werden können, wenn man sich für eine andere Lösung entscheidet.

    Notizen mache ich handschriftlich auf dem E-Note-Taker und digital in Logseq. Das Doppel hat sich für ich als gut erwiesen.

    • Zu deinem ersten Absatz: Genau das ist die Frage. Ich werde wohl das hineinpacken, was wirklich gut funktioniert, wo mir die Funktionalitäten und die Usability passen. So ist z.B. Todoist noch immer die Aufgaben-App, die mir ganz persönlich einfach gut liegt. Die werde ich wohl nicht gleich aufgeben. Ansonsten ist das genau meine Sichtweise, so weit als möglich offene Formate zu verwenden oder zu diesen zu wechseln. Damit ich einfach Software- und Plattformunabhängiger bin. Ich bin schon zu alt, um alle paar Jahre zu „Portieren“.

  3. Robert Dahl Robert Dahl

    Zum Thema Struktur von Dateiablage (aber auch Notizen) versuche ich mich gerade an PARA. Erscheint mir auf den ersten Blick logisch und nicht zu abstrakt, ob es sich bewährt wird die Zukunft zeigen. Ein für mich guter Tipp war, nicht direkt die komplette Ablage zu migrieren, sondern direkt mit den aktuellen Projekten und Dateien zu beginnen.
    https://www.youtube.com/watch?v=T6Mfl1OywM8

    • Danke dir für den Link. Bin gerade bei der Erklärung der Akronyme. Diese Aufteilung ergibt für mich schon mal Sinn. Mal schauen, wie es bei der Anleitung weitergeht.

  4. Das gilt auch für die Digitale-Ablage an sich. Ich versuche nur 2 Typen von Dateien bei der Ablage zu berücksichtigen: PDF-Dateien und Markdown-Dateien. Momentan benutze ich noch Joplin. Mir ist allerdings auch aufgefallen, dass jede Dateien eine ID bekommt, unter welchem Namen sie auch gespeichert wird. Für meinen Use Case ist diese Methode von Vorteil. Ich verlinke gerne Dateien untereinander, um die Verbindung hervorzuheben und ich kann die Notiz umbenennen, ohne den Link zu verlieren, da der Link zu der Datei ID führt. Geht meines wissen in Obsidian nicht.

    Hier kommen eigene Vorlieben wieder zum Tragen. Nach meine Ansicht ist es halt wichtig die Struktur so flach wie möglich zuhalten. Notizen und Dateien sollten im Idealfall schnell auffindbar sein und alte Dateileichen sollten gelöscht werden oder zumindest archiviert werden. Hierfür versuche ich gerade eine Archivierungsmethode zu etablieren, die auch Zukunft sicher ist.

    Gruß
    MursalinT

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