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Logseq – die Neuentdeckung des Notizen machen

Ok, die Überschrift klingt ein wenig übertrieben. Aber für mich fühlt es sich im Moment so an.

Kaum erkläre ich, dass ich Evernote den Rücken gekehrt habe und liste dann auch die Apps auf, mit denen ich mich in Zukunft einrichten möchte, da lerne ich logseq kennen.

„Schuld“ ist wieder mal Dirk, der ja schon langsam mein Produktivitäts-Guru wird 😉 Scherz beiseite. Danke, Dirk, für all die Tipps zu guter Software in den letzten Jahren. Dirk beschreibt Logseq schon mal sehr gut.

Ich habe mich also die letzten Tage durch Websites und Videos durchgearbeitet und jetzt sogar einen Online-Kurs gebucht.

Ihr werdet sicherlich zukünftig mehr von Logseq hier im Blog lesen. Hier mal ein paar Punkte, warum ich Logseq ausprobiere und es die eine oder andere App ersetzen wird.

Logseq – Ein kleine Einblick

Logsec ist Open Source und kostenlos nutzbar. Die Entwickler haben ein Geschäftsmodell für die Zukunft (Pro Accounts). Das ist für mich ok. Denn es sichert (hoffentlich) die Weiterentwicklung über die nächsten Jahre.

Es gibt Apps für Windows, Mac, iPhone, iPad und Android (bzw. ist letzteres gerade in der Entwicklung – aber ich habe da nicht genau nachgelesen).

Logseq ist kein „closed garden“. Jede Notiz (Page) wird als eigene Datei abgespeichert. Und das Ganze im Markdown-Format. Damit ist jede Notiz auch mit einem herkömmlichen Editor lesbar und bearbeitbar. Damit lassen sich Notizen auch schnell und einfach importieren – aber dazu später einmal mehr.

Wirklich interessant wird es aber mit der Funktion des Verlinkens. Ähnlich wie in einem Wiki, kann ich in einer Notiz auf eine andere Notiz verlinken. In der erwähnten Notiz wird der Abschnitt, von dem aus erwähnt wird, als Referenz dargestellt. Verlinkt man z.B. von 10 Seiten auf eine spezielle Seite, dann sieht man auf dieser Seite Referenzen zu allen 10 Seiten. Das Ganze ist noch ein wenig komplexer bzw. leistungsfähiger – aber belassen wir es hier mal so.

Ein weiterer Bereich ist neben den Notizen (Pages) die Funktion der Journale (die man auch deaktivieren kann). So wird jeden Tag eine Seite eingerichtet, die mit dem heutigen Datum versehen ist. So kann ich täglich mir alles wichtige notieren und jeden einzelnen Punkt mittels Verlinkung bzw. Hashtags anderen Seiten zuordnen. Das heißt, ich finde all die kleinen Notizen entweder über ihr Datum oder auf einer thematischen Sammelseiten.

Klingt das jetzt ein wenig verwirrend? Wenn man es mal ausprobiert hat man den Dreh schnell draussen.

Wobei Logseq mit vielen weiteren Funktionen glänzt. So kann es Aufgabenlisten handhaben und auch mit Bildern und Dateien umgehen. Speziell ist auch die Möglichkeit PDFs mit Anmerkungen und anderem einzubinden.

Ich kratze erst an der Oberfläche. Sogenannte „Queries“ erlauben ganz spezielle Abfragen, die sich wieder auf einer Seite darstellen lassen. So kann man auf einer Seite Verweise zu allen Seiten auflisten, die das Wort „x“ enthalten.

Logseq hat den Vorteil, dass es in einem ersten Schritt als erweitertes Notizbuch funktioniert und man dann immer mehr an speziellen Funktionalitäten nutzen lernt.

Was ich damit mache

Genau das ist die Frage. Je mehr ich mich in das Programm einarbeite, umso mehr überlege ich, was in Logseq alles hineingehört:

  • Kurze Notizen
  • Meine Inventarverwaltung (insbesondere, in welcher Box was liegt)
  • Links (die nicht in link.roblen.eu landen)
  • Code (HTML, CSS, PHP,…), den ich für meine Webprojekte brauche
  • Zumindest Teile meines Tagebuchs – weil ich so wunderbar zu Personen und Orten innerhalb von Logseq verlinken kann
  • Informationen zu einzelnen Kontakten (wer z.B. Schokolade mag)
  • Einzelne Screenshots
  • Eventuell kann ich es auch als Verwaltung meiner in Ordnern abgelegten Dokumente verwenden – aber da muss ich noch experimentieren
  • Längere Todo-Listen, z.B. für Urlaube
  • Meine literarischen Ergüsse
  • Ideensammlungen
  • Informationssplitter zu all meinen Projekten (Blue Beanie Day, Rohre, …)
  • und vieles mehr

Ob und wie das alles geht, das folgt in weiteren Artikeln. Auf alle Fälle werdet ihr mir beim Erforschen der Anwendung über die Schultern schauen können.

8 Kommentare

  1. Vielen Dank für die Erwähnung Robert.

    Was ich noch mehr machen möchte, ist Dateien hinzufügen oder via Copy’n’paste Screenshots oder andere Bilder.

    • Lieber Dirk, ich erwähne immer gerne 😊

      Genau das möchte ich auch machen. Bleiben wir dazu im Austausch, wie es gut funktioniert. So würde ich gerne Belege (PDFs, DOCs) zugänglicher machen und auch Screenshots etc., die ich immer wieder für Postings und meine Projekte brauche, auffindbarer machen.

  2. Bist Du denn bei Logseq geblieben?
    Ich habe es erst gestern entdeckt und arbeite mich gerade ein.
    Mir gefällt vor allen Dingen die Idee, dass es sich auch für kleine Notizen eignet, für die man nicht erst ein eigenes Objekt erstellen muss.

    Auch mag ich sehr den ,,Bottom-up“-Ansatz.

    • Ich hadere mit Logseq. An sich ein geniales Stück Software bzw. ein genialer Ansatz. Es gibt ein paar Dinge, die mich derzeit grübeln lassen. Plugins und Themes laufen nur am Desktop. Ich nutze jedoch oft auch mein iPad und insbesondere mein iPhone mit Logseq. Da fehlt dann halt einiges der Funktionalität des Desktop. Am iPhone ist die Bedienung auch ein wenig … schwierig. Eingebettete PDFs werden nur mit Mühe angezeigt etc. und schnell hat man etwas in der Formatierung etc. verbockt.
      Unter Linux muss ich jetzt mal schauen, wie gut es funktioniert. Falls ja, wäre das eine feine Sache.
      Vielleicht ist mein Hauptproblem, dass ich im Überschwang dachte, dass Logseq mein Ersatz für Evernote und mehr werden könnte. Dort habe ich auch Dateien, PDFs und Bilder neben Notizen gelagert. Und das klappt halt nicht so perfekt.
      Mit der Einrichtung einer eigenen Nextcloud kam für mich auch die Frage, was ich dort lagere und ob die dortigen Notizen-Funktion bzw. die weiteren Apps für mich ausreichend wären.
      Kurz und (halb) gut: Ich werde mich nochmals vor ein Blatt Papier setzen, meine Notiz- und Datenverwaltungswünsche notieren und versuchen sie sinnvoll zuzuordnen. Dann werde ich sehen, welche Rolle Logseq darin spielen kann und wird. Aber wenn möglich würde ich gerne damit weiter arbeiten.

      • Ich war auch früher Evernote-User und habe meine Anforderungen an eine ,,Notizen-App“ aufgeteilt: Für PDF usw. nutze ich DevonThink als Dokumenten-Management-Tool. Logseq gefällt mir als ,,Tagebuch“ sehr gut, weil ich den Ansatz der Datensenke (erst einmal alles reinballern) total schätze.

        Es ist schade, dass es für die mobilen Varianten keinen WebDAV-Support gibt, sonst würde ich auch lieber meine eigene Nexcloud nutzen. So bleibe ich bei iCloud und muss mit meinem einen Android-Gerät in die Röhre gucken.

        Mal schauen, wie sich das entwickelt.

        • Der Ansatz von Logseq über das Journal mal alles niederschreiben zu können, aber über Verknüpfungen/Hashtags indirekt für Ordnung und Wiederfindbarkeit zu sorgen hat schon was. Inwieweit ich das bei Joplin nachbilden kann ist die Frage. Aber keine Anwendung ist perfekt leider.
          Logseq plant jetzt auch eine Version, die mit einer Datenbank funktioniert. Die wird dann wohl aber zentral über einen eigenen Server ablaufen. Aber lassen wir uns überraschen.

          Ich versuche jetzt einmal meine Ablage und Notizen zu strukturieren. Was muss wirklich rasch und auch mobil auffindbar sein. Was dient eigentlich nur zur Archivierung, falls ich es „irgendwann“ einmal brauche (wie z.B. die Mietabrechnung aus 2019). Dann sollte ich vielleicht etwas mehr Klarheit haben, welche App ich wofür nutze und wo eine gute Ordnerstruktur auf der Festplatte reicht.

          • Was Dateien angeht, so wechsele ich in DevonThink momentan langsam vom Tagging zur einer Ordnerstruktur (DT kann beides). Monatsrechnungen für Mobilfunk z.B. können ja schön einen entsprechenden und sprechenden Ordner.
            Kleiner Tipp (den habe ich auf der Arbeit in einer Behörde gelernt):
            Beim Ablegen gleich schon das Löschen mitdenken!

            Ein Kaufbeleg oder ein (privater) Lieferschein bekommt sofort den tag ,,löschen2026“ und wenn das Jahr 2026 um ist, wird alles mit diesem tag ungesehen gelöscht. Das ,,Aufräumen“ ist dann gleich schon mit erledigt.

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