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Open Blogging Manifest – weitere Gedanken

Gestern schrieb ich meine Gedanken (im Rahmen der BlogWochen 2025) zum Open Blogging Manifest.

Nachdem einige Blogger:innen erst später ihre Artikel veröffentlichen warte ich noch auf einen Rückblick.

Zwei diskutierte Punkte

Was ich aber aus den ersten Artikeln mitnehme sind insbesondere zwei Punkte des Manifest, die widersprüchlich reflektiert werden:

Die Inhalte meines Blogs unterliegen einer offenen Lizenz

Das ist ein Punkt, der für mich vollkommen passt. Für andere ist das radikal. Wenn sie hauptsächlich Privates bloggen, sehen sie auch keine Notwendigkeit. Wer soll diese Texte weiterverwenden? Außerdem: Will ich, dass meine – vielleicht doch sehr – privaten Texte von anderen vereinnahmt werden?

Ich trenne Information und Meinung

Hier habe ich im BlaBlog einen Kommentar hinterlassen (ich habe ihn hier nur ein klein wenig ergänzt):

Zu „Ich trenne Information und Meinung“. Vielleicht haben wir uns da mißverstanden. Ich meinte nicht, dass du nicht deine Meinung niederschreiben sollst, nicht ganz subjektiv über Dinge, Geschehnisse etc. berichten kannst.

Es sollte nur klar sein, dass es eben deine Meinung und subjektiv ist und sich deine Meinung nicht in einem Textteil wiederfinden sollte, der so tut als wäre er eine „objektive“ Information.

Gerade in Zeiten von Fake News, Desinformation etc. halte ich das (für mich) für besonders wichtig. Gerade in Zeiten, in denen Informationen so verbogen werden, dass sie in das eigene Weltbild passen, möchte ich da noch ein wenig sensibler sein.

Damit will ich sagen: Mir ist wichtig, zwischen objektiver Information und subjektiver Meinung klar (auch mitten in einem Text) zu unterscheiden. Ich will weiterhin meine persönlichen Ansichten äußern, aber sie sollen als solche erkennbar bleiben – besonders in Zeiten, in denen Fakten oft verzerrt oder ideologisch gefärbt dargestellt werden.

Braucht es überhaupt ein Manifest?

Das war auch eine Frage, die sich manche stellten.

Für manche mag ein Manifest sogar eine große Hürde sein. Jede:r soll bloggen dürfen. Ich möchte mit einem Manifest nicht noch weitere Hürden aufstellen. Für diejenigen gelten dann wohl eher die Blog Club Regeln.

Das Manifest richtet sich an diejenigen, die sich mit Bloggen als Teil netzpolitischer Aktivitäten auseinandersetzen oder es als Teil ihres Kommunikations- oder Informationsaufbereitungs-Konzepts betrachten.

Diese Menschen müssen dann aber nicht gleich das Manifest unterstützen oder selbst eines verfassen.

Mir war es halt immer wichtig, dass ich die Art meines Bloggens für mich selbst reflektiere, niederschreibe. Damit kann ich mich immer wieder selbst an meinem Text, an meinem Manifest messen. Wie eben im gestrigen Artikel.

Manifest 2.0

Ein wenig habe ich auch mit Dirk und anschließend mit mir selbst diskutiert. Ich habe mich gefragt, ob es vielleicht eine Version 2.0 des Manifests brauchen würde.

Ich habe das Manifest damals geschrieben, um mich von den zunehmenden kommerziellen Tendenzen unter Blogger:innen abzugrenzen. Daher war die Frage der offenen Lizenz auch Punkt eins im Manifest.

Heutzutage würde ich das „Open” viel mehr im Gegensatz zu den klassischen Social-Media-Plattformen sehen, aber auch als Gegenbewegung zu Desinformation und Fake News. Es wäre auch ein „Open” in Richtung Fediverse.

Vielleicht nenne ich es dann auch nicht mehr Manifest, sondern „Meine Haltung …”. Dann ist klar, dass es meine Haltung ist. Ob du sie übernehmen willst, ist dann ganz deine Sache.

Fazit

Trotz all der Gedanken in diesem Text ist das „Open Blogging Manifest” für mich noch immer eine gute Richtschnur für mein Bloggen. Es ist – und war es für mich auch nie – kein starrer Rahmen, sondern eher eine Anregung zum Nachdenken, die man immer wieder mit der Realität abgleichen und anpassen muss.

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