Verständlich zu schreiben und dabei auch an unterschiedliche Zielgruppen zu denken, das ist nicht so einfach. Diesen Fragen habe ich mich immer wieder gewidmet.
Nun lese ich auf BIZEPS den Artikel „Wenn es keine einfache Lösung gibt …„
Er bringt all diese Fragen nochmals auf. Wie soll man unterschiedliche Geschlechtsidentitäten textlich darstellen. Das Binnen-I ist zu wenig und Doppelpunkt, Unterstrich und Stern gehen manchen auch nicht weit genug.
Dann kommt die Frage hinzu wie lesbar das Ganze noch ist. Insbesondere, wenn es Menschen mit Lernschwierigkeiten verstehen sollen oder Screenreader sehbehinderten Menschen Texte entsprechend vorlesen sollten.
So gibt es nicht nur die Diskussion zwischen der LGBTIQ+ Community und derer der behinderten Menschen. Denn es gibt ja nicht nur die eine Community. Menschen leben in unterschiedlichen Verhältnissen, betrachten ihr eigenes Leben individuell. So gibt es dann viele Meinungen, Wünsche und Forderungen. Und damit auch viele Widersprüchle.
Als ich obigen Artikel zum ersten mal las, dachte ich mir: Und was jetzt? Was mache ich jetzt als Blogger, der gerne recht inklusiv schreiben möchte.
In meinem Artikel Gendergerecht barrierefrei schreiben fand ich jetzt zwei Sätze von mir, mit denen ich mir schon damals die Antwort gab:
Je mehr ich lese, umso schwieriger wird es. Es gibt nicht die eine richtige Regel, wie man mit der Frage gendergerechte Sprache und Barrierefreiheit umgeht.
Es ist ein Thema, das wir immer wieder neu diskutieren und ausverhandeln müssen. Weil es so lebt, wie sich unsere Sichtweisen und die Art unseres Zusammenleben immer wieder ändern.
Somit ist jeder neue Artikel von mir ein neuer Versuch, jede:n Lesende:n besser zu erreichen. Ich verwende derzeit den Doppelpunkt um Menschen unterschiedliche Identität einzubeziehen. Aber so ein Doppelpunkt kann nicht alles sein. Ich muss mir immer wieder überlegen, ob meine Text im wahrsten Sinne des Wortes „ansprechend“ ist. Erreicht er dich, kannst du ihn verstehen und meine Gedankengänge nachvollziehen?
Natürlich hätte ich lieber einen Text bei BIZEPS gelesen, der mir sagt, dass ich so oder so schreiben soll und dass dann alle glücklich sind.
Aber Sprache lebt von Kommunikation, ist ein immer wieder ausverhandeln, was wir unter Begriffen verstehen, welche Bilder in meinem Kopf und in deinem Kopf dazu entstehen. Umso mehr sind mir daher Kommentare wichtig, die mir ein Feedback geben, wie ich meine Texte ansprechender gestalten könnte.
Es bleibt also eine ewige Diskussion wie wir sprachlich gendern und wie wir barrierefrei schreiben können und sollen. Und vielleicht ist das gut so.