Ein paar mal ist mir das Schlagwort #SoSollWeb schon aufgefallen aber erst heute habe ich bei sosollweb.de nachgelesen, worum es überhaupt geht.
Der Leitsatz entspricht schon mal ganz mir:
Menschen über Gespräche im Web miteinander verbinden
Es geht dabei darum, das Web wieder zu einem besseren Ort zu machen. Dabei ist #SoSollWeb kein naiver Ansatz. Einerseits möge man wieder mehr Fokus auf kreative und gute Ideen und Beiträge im Web legen. Andererseits sind alle eingeladen unter dem Hashtag ihre Ideen, ihre Sichtweisen auf ein besseres Web zu posten.
Das wird natürlich nicht die Welt retten. Aber es rettet vielleicht mich, in dem ich mich vom „doomscrolling“ löse und für mich die Seiten (wieder) entdecke, die mich von Anfang an am World Wide Web begeisterten.
Weltweit
Allein schon dieses weltweit an diesem Web ist faszinierend. Es gibt mir die Möglichkeit, mich mit Menschen auf der ganzen Welt zu verbinden, andere Sichtweisen kennenzulernen und auch gemeinsam an kleinen und großen Dingen zu arbeiten.
Als ich damals meine erste Webseite zu einem Personal Digital Assistent online stellte, wollte ich nur mal notieren, was ich selbst so dazu gefunden habe. Und dann kamen auf einmal Menschen aus Amerika, Asien, Europa, … und bedankten sich für die Info, fragten nach oder schickten mir weitere Hinweise.
Da explodierte etwas in meinem Hirn. Eine große, bunte Wolke. Es zeigte mir ganz persönlich, was dieses Internet ist oder sein könnte. Egal ob ich in einer großen Stadt oder dem kleinsten Ort in einer entlegenen Gegend wohne, ich kann Teil haben am Austausch, am Wissen.
Bloggen, bloggen … bloggen
Als ich dann Blogger wurde, war ich auf einmal in so etwas was sich Blogosphäre nannte. Die hat es wahrscheinlich nie in der Form gegeben, wie sie heute manche sich zurückträumen. Aber hier waren einzelne Blogs, die sich über Trackbacks, Pings und gegenseitigen Kommentare verbanden.
Jetzt konnte man all das schreiben, was man so gerne mal jemanden sagen wollte. Und es gab Menschen die zuhörten (also lasen) und die darauf reagierten.
Ideen, Ideen
Und mit dem Austausch kamen die Ideen, es kamen die Projekte. Wobei ein Projekt einfach alles war, was ein Ziel hatte und einen Weg. Es begann mit gemeinsamen Blogparaden. Da schrieben viele Blogger:innen zu einem Thema ihre jeweiligen Artikel. Manchmal über profane Dinge und manchmal sammelten wir Tipps und Tricks, Hilfreiches – auch für andere.
Manchmal war das Projekt auch nur der Weg. Wir probierten im Web neue Dinge aus und schauten, wie es sich entwickelte.
Warum also nicht mal eine Idee wie alleinr.de übernehmen und als österreichische Variante alleinr.at veröffentlichen. Nicht, weil es Sinn machte, sondern weil es auf seine Art witzig war.
Humor und Leichtigkeit
Wir hatten Spass. Es gab viele Dinge im Web, die einfach humorvoll wahren, die sich nicht großartig ernst nahmen. Das Web war auch ein großer Spielraum. Ich hatte auch das Gefühl, dass alles leichter war als heute.
Trolle gab es immer schon. Aber ansonsten wurde nicht gleich jedes Wort, jedes Stückchen Grafik auf die Goldwaage gelegt und in interpretiert. Vielleicht ein verklärter Blick auf meine Web-Bubble (die es wohl schon damals gab), aber es ist ein Blick auf etwas, was ich zumindest in Ansätzen gerne hätte.
So soll Blog … so kann Blog
Bevor ich mich jetzt in einen verklärten Zustand schreibe, beende ich diesen Text.
Denn für mehr Gedanken habe ich die nächsten Monate noch viele Gelegenheit im Rahmen der BlogWochen 2025. Da möchte ich auch aufspüren, was das bloggen die letzten 20, 30 Jahre für mich so besonders gemacht hat. Ich möchte auch für mich erschreiben, was für mich bloggen heutzutage bedeutet und wohin meine Reise gehen kann.
Es würd mich freuen, wenn ihr mich da begleitet oder auch gerne eine wenig an diesen Gedanken mitschreibt. Entweder indem ihr den einen oder anderen Artikel zu den Blogwochen beitragt oder ihr hier kommentiert.
@roblen solch ein "Manifest" von Dritten ist noch nie eine Option für mich gewesen, da ich selbständig definiere was etwas für mich ist oder eben nicht. 😏
Eine nette Idee und Orientierungspunkt, mehr auch nicht für mich. 😉
@kranzkrone @roblen@nureinblog.at Ich sehe es so wie mein http://openblogging.at (Open Blogging Manifest). Man kann es als Inspiration nehmen, sich mehr oder minder daran halten. Oder man nimmt es um etwas Neues daraus zu machen.
Ich finde es aber gut, wenn es Initiativen wie #SoSollWeb gibt. Sie regen zum nachdenken, zum mitmachen (in welcher Form auch immer) an.
Und das Web lebt davon, dass wir alle daran arbeiten.
@kranzkrone Wo haben wir denn bei #SoSollWeb ein Manifest veröffentlicht? Das ist doch eine Aktion, bei der es eben gerade darum geht, dass jeder seine eigenen Ideen beiträgt. Verwechselst Du uns vielleicht mit #savesocial ? @roblen