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Wie statisch sind Blogartikel?

Ich komme aus einer Zeit des Bloggens, in der es verpönt war, einmal veröffentlichte Artikel nachträglich zu verändern.

Wenn es doch einmal nötig war, weil man zum Beispiel in einem Satz etwas Falsches geschrieben hatte, dann löschte man nicht einfach den alten Text. Man strich ihn durch, machte vielleicht noch eine Anmerkung. Und dann markierte man auch den neuen Text.

Das machte durchaus Sinn. So war ziemlich klar, warum mancher Kommentar nicht mehr ganz passend erschien. Außerdem gab es auch viele Antworten (inklusive Trackbacks und Pingbacks) in anderen Blogs. Auch da sollte klar sein, auf welchen Text sie sich bezogen.

Es galt also. Ein Artikel, einmal geschrieben, bleibt genau so, bis auf ganz wenige Ausnahmen.

Aber alles ändert sich.

Spätestens mit Eine Fediverse Instanz hosten lassen (eine Anbieter Liste) abe ich mich gefragt, ob dieser Grundsatz noch gilt. Hier habe ich einen Artikel, den ich gerne auf dem neuesten Stand halten möchte. Die frühere Liste ist nicht wirklich bedeutsam – außer für eine:n Fediverse Historiker:in.

Ich beziehe mich in meinen Artikeln gerne auf frühere Artikel. Dabei stelle ich fest, dass einige Informationen nicht mehr stimmen. Dann vermerke ich so etwas wie „Änderung mit DATUM“ und aktualisiere den Text.

Viele Besucher:innen landen über Google und Co. auf meinem Blog – auf irgendeiner Seite. Diese Menschen wissen nichts von späteren Artikeln, in denen ich etwas korrigiert oder aktualisiert habe.

Für mich stellt sich daher die Frage: Wie viel kann und darf ich an einem Artikel ändern?

Wenn es um „technische“ Informationen geht, um harte Fakten, finde ich das meistens nicht so problematisch. Anders sieht es bei Meinungsartikeln aus. Da kann ich auch dazulernen. Muss ich den Artikel dann massiv verändern oder gar löschen? Oder vermerke ich einfach: Heute sehe ich das anders – mit einem Link zu einem aktuellen Artikel?

Wie wäre es, Artikel zu schreiben und sie – zu späteren Zeitpunkten – immer wieder mit neuen Informationen, mit zusätzlichen Meinungen zu versehen? Quasi wie ein Live-Ticker?

Und wie gehe ich dann mit dem Datum um? Bleibt der Artikel in der chronologischen Reihenfolge meines Blogs an der ursprünglichen Stelle oder ändere ich auch das Datum?

Hätte ich dann nicht 3.400 Artikel in meinem Blog, sondern vielleicht nur 1.000, von denen einige immer länger werden und sich ständig ändern?

Jedenfalls ist auch mein Blog ein lebendes „Objekt“, in dem auch frühere Artikel nicht immer stehen bleiben, sondern auch die eine oder andere Veränderung erfahren. Als Open Blogger werde ich diese Änderungen aber immer entsprechend kennzeichnen.

Wieder steht am Schluss die Frage. Was macht ein Blog aus, wann ist bei solchen Veränderungen ein Blog noch ein Blog?

3 Kommentare

  1. Ich mache es bei mir so, dass ich unter dem Beitrag ein Aktualisierungsdatum habe. Oft korrigiere ich aber nur Schreibfehler oder einzelne, missglückte Formulierung. Wenn ich inhaltlich etwas verändere, dann kennzeichne ich das als EDIT oder mache es mit dem Durchstreichen und dann den neuen Text daneben zu schreiben. Neu in der Timeline erscheinen diese Beiträge dann nicht.

    Anders ist es, wenn ich Artikel komplett überarbeite, weil sich wirklich grundlegende Dinge geändert haben. Dann wird es meist ein „neuer“ Artikel.

    • Danke für deine Sichtweise.
      Grundlegende Änderungen verblogge ich derzeit auch in einem neuen Artikel und verweise im alten darauf.

  2. In meinem Blog entscheide ich selbst Ob und WIE ich Änderungen an einem Artikel vornehme sowie kenntlich mache, diesbezüglich haben mich noch nie irgendwelche „pseudo Regeln“ interessiert. 😉

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