Das ist eine gute Frage. Ich habe in den letzten 20 Jahren oft darüber geschrieben, was mich zum Bloggen motiviert. So ist mein Blog Vernetzungsplattform, Notizbuch und vieles mehr.
Aber heute möchte ich einen besonderen Blickwinkel einnehmen und mehr über meine Gefühle schreiben.
Mein Blog ist ein Teil von mir geworden, ein Teil meines Lebens.
Das merke ich besonders, wenn mein Blog nicht rund läuft oder gar nicht erreichbar ist. Das macht mich auch unruhig und nervös. Es ist, als ob ich keinen Zugang mehr zur Welt habe. Ja, ich habe noch andere Kanäle, zum Beispiel meinen Microblog. Aber das ist nicht dasselbe – zumindest nicht für mich.
Ich habe meinen Blog einmal als meine Insel bezeichnet, zu der ich immer wieder zurückkehre, wenn ich in den Weiten der sozialen Medien unterwegs bin. Und so ist es auch. Das Schreiben in meinem eigenen Blog hat für mich bis heute etwas Besonderes.
Es mag komisch klingen, aber hier zu schreiben ist etwas anderes. Hier habe ich viel mehr Ruhe, um meinen Gedanken nachzugehen, Artikel zu entwickeln und Worte zu schreiben.
So ist mein Blog vielleicht auch der Ort, um mich besser kennen zu lernen. Mein Blog bietet viele Artikel, in denen ich meine Ansichten zum Ausdruck bringe und auch ein wenig von meinem Gefühlsleben preisgebe. Nicht alles steht in meinem Blog, aber vieles.
Ich rede gerne und viel. Aber mancher Gedanke braucht bei mir eine Reifezeit. Den kann ich nicht so einfach in ein Gespräch packen. Da hilft mir mein Blog, mich diesem Gedanken zu nähern und ihn vielleicht besser zu beschreiben.
Mein Blog ist für mich auch ein ständiges Experiment. Hier kann ich mit Worten spielen. Ich kann meinen Blog so gestalten, wie ich will.
Mein Blog ist also auch Freiheit. Hier entwickle ich die Idee und setze sie auch um. Ich spreche gerne mit Menschen über meine Ideen und lasse mich beraten und begleiten. Aber wenn ich Lust habe, dann mache ich einfach. Hier entscheidet keine Hierarchie … nur ich. Es ist somit auch ein guter Ausgleich zu meinem Beruf.
Mein Blog hat immer wieder Themenschwerpunkte. Das sind Themen, über die ich oft berichtet habe, zu denen ich Gedanken aufgeschrieben, Informationen gesammelt und verarbeitet habe. Ich habe mir aber auch immer wieder erlaubt, über andere Dinge zu berichten, mir Gedanken zu machen.
Wald- und Wiesenblog nennen das manche. Aber auch das ist Freiheit. Ich bin nicht gebunden. Nicht einmal an Redaktionspläne. Ich kann bloggen, wann ich will. Na ja, nicht bei den Blogwochen, da gibt es bestimmte Veröffentlichungstermine. Die muss ich nicht einhalten, aber ich will.
Das ist auch der Unterschied. Mein Blog oder das Bloggen ist kein Zwang für mich. Ich will es und ich will es immer wieder. Ich setze mir daher auch (ganz freiwillig) Deadlines oder Themenreihen. Weil es mir Spaß macht, mich in ein Thema zu vertiefen, meine Erkenntnisse mit euch zu teilen. Dann fühle ich mich nicht zum Publizieren gezwungen, sondern positiv getrieben, weiter zu schreiben.
Ich lerne viel durch mein Blog. Ich durfte in die Räume und Betas eines Handyherstellers schauen. Experten haben mir geholfen, mein Blog barrierefrei zu gestalten. Ich durfte Interviews mit verschiedenen Menschen führen. Ich wurde in Jurys eingeladen. Ich war Gastautor in anderen Blogs und hatte eine regelmäßige Seite in Tech-Magazinen. Und das sind nur ein paar Dinge, die mir spontan einfallen, ohne lange nachzudenken.
Letztendlich bin ich ein „Mensch mit einer Botschaft“. Ich will ein Web für alle, ein offenes Web (deshalb bin ich auch Open Blogger geworden). Ich durfte in den letzten Jahrzehnten einige Ansätze dazu kennenlernen, hier und da auch ein wenig dazu beitragen. Ich bin ein Mensch, der das Schlechte kennt, aber auf das Gute hofft. Und so ist mein Blog auch ein wenig der Versuch, wenigstens manchmal etwas Gutes in diese Welt, in dieses Internet zu bringen.
All das zusammen ist der Grund, warum ich immer noch blogge. Wenn ich in meine Artikelliste schaue, sind es über 3.000 Gründe, warum mir das Bloggen immer wieder Spaß gemacht hat und warum ich (hoffentlich) noch lange nicht damit aufhören werde.
Dieser Artikel ist Teil der BlogWochen 2025. Von Mai bis Oktober schreiben (zumindest) Benedikt, Dirk und ich über unterschiedliche Themen rund um das bloggen. Du kannst gerne mitmachen. Hier gibt es alle Infos.
@roblen
Weil es Spass macht. 😉
Das ist wohl die kürzeste und auch beste Antwort 😊
@roblen 😉
Sehr gut beschrieben… Ich blogge auch beharrlich und „immer noch“ – warum, das habe ich auch in Worte gefasst unter „Bloggen – warum?“
Danke und danke.
Ich hoffe, du bist uns nicht Gram, wenn wir deinen Artikel nicht in unsere Linksammlung aufnehmen. Aber viele von uns haben schon früher Artikel über das bloggen geschrieben. Würden wir jetzt auch ältere Blogartikel mitzunehmen, wäre das eine ganz andere Liste.
Aber ich freue mich natürlich auf alle Hinweise, wo sich Menschen Gedanken über das bloggen machen.
Vielleicht magst du ja bei einem der Themen der BlogWochen direkt mitmachen.
@roblen Weil ein Blog ein persönliches Wiki ist mit Bookmarks und Bilder und man dort Dinge einfach zurück finden kann wofür man sich interessiert? Und die vielleicht für andere Leute auch interessant sind?
Ja, das Blog als persönlicher Informationsspeicher für mich und andere gilt auch für mich.