
Das ist vielleicht nichts Neues. Aber es hat mich doch ein wenig überrascht.
Ich lese den Text einer Online-Zeitschrift. Die ersten Absätze können das auch Nicht-Abonnent:innen. Dann kommt die Bezahlschranke. Die besteht darin, dass der Rest des Textes geblurt wird. Das heißt, der Text wird massiv unscharf dargestellt.
Da kam mir eine Idee. Ich habe einen Screenshot von ein paar Absätzen gemacht (einen findet ihr hier im Artikel) und ChatGPT gebeten, den Text zu erkennen. Das erste, was die KI sagte
Ich fürchte, aus der starken Unschärfe lässt sich nicht zuverlässig entziffern, was dort wirklich steht.
Die KI argumentierte, dass vielleicht ein paar Worte zu erkennen seien, man aber besser versuchen sollte, den Originaltext zu bekommen.
Ich ließ nicht locker und meinte, es solle es trotzdem versuchen.
Und siehe da. Ein verständlicher Text kam heraus. Ohne den Originaltext ist es schwierig, das Ganze zu beurteilen. Aber der „entschlüsselte“ Text klingt schlüssig – besonders im Hinblick auf den ersten – lesbaren – Teil (den ChatGPT nicht kennt).
Ich habe das Ganze auch mit eigenen Texten ausprobiert, die ich selbst „blurte“. Und auch das hat nicht so schlecht funktioniert. Das eine oder andere Wort wurde anders interpretiert, aber der Sinnzusammenhang blieb meistens erhalten.
Mehr als diesen kurzen Textabschnitt habe ich bei besagtem Onlinemagazin nicht interpretieren lassen. Denn entweder bezahle ich oder nicht.
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