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In Micro-Blog steckt das Wort Blog drinnen

Auf Twitter bin ich auf folgenden Tweet von Simon Willison:

How about if, instead of ditching Twitter for Mastodon, we all start blogging and subscribing to each other’s Atom feeds again instead? The original distributed social network could still work pretty well if we actually start using it

Diese Anregung muss ich natürlich aufgreifen. Dabei geht es nicht um einen Ersatz von Twitter und Co. Aber in dem Tweet steckt für mich auch eine Rückbesinnung auf das was Blogs können.

Es ist mein Blog

Es sind meine Daten, die ich in meinem Blog verwalte. Auch wenn mich mein Provider nicht mehr hosten kann/will. Dann geht ich halt zu einem anderen, spiele mein Backup auf und blogge weiter.

Mein Blog hat eine eigene Domain, die – egal wo ich hoste oder hosten lasse – immer mit mir verbunden bleibt.

Die Oberfläche die mir gefällt

Bei einem Blog wähle ich das Content Management System, dass mir gefällt. Ich wähle auch das Layout und bin da nicht an Vorgaben von Twitter und Co. gebunden.

Third Party Apps

Twitter wird gerade kritisiert, dass sie die API so verkümmern lassen, dass Anbieter von Twitter-Apps viele Features nicht mehr anbieten können.

Für Blogs gibt es viele Apps, mit denen ich Inhalte erarbeiten kann. Ich kann mein Blog auch mit den Apps – sogar Twitter – verbinden, die mir belieben.

Mein Blog ist somit offen.

Das Netzwerk

Die obigen Punkte beziehen sich auf die Gestaltung meines eigenen Bereichs. Aber das macht noch keinen Ersatz für Twitter. Das braucht

  • Menschen, mit denen ich mich verbinden kann
  • Möglichkeiten, den Nachrichtenstrom zu lesen und zu kommentieren.

Auch all das haben wir BloggerInnen schon lange im Angebot.

Es gibt noch immer tausende Blogs allein im deutschsprachigen Bereich. Man muss sie nur finden. Ein gute Möglichkeit für Österreich ist dabei die Blogheim.at und ihre Blogliste.
Um all den Blogs, die man gerne lesen möchte zu folgen, dafür gibt es noch immer das geniale Format RSS mitsamt einer größeren Anzahl an Feedreadern, die dieses Format verarbeiten können.

Dann gäbe es auch noch die Trackbacks mit denen Blogs sich gegenseitig informieren können, wenn in einem Artikel das jeweils andere Blog (eigentlich ein spezifischer Artikel) verlinkt wurde.

Damit hätten wir schon ein Netzwerk, dass sich früher Mal Blogosphäre genannt hat, sofern es diese jemals gegeben hat.

Blogosphäre 2.0

Vielleicht klingt das alles ein wenig zu „retro“. Der Taktschlag, der neuen Sozialen Medien ist schneller.

Was es vielleicht noch bräuchte wäre so etwas wie „RSC“. RSC in Anlehnung an RSS als „Really Simple Commenting“. RSS erlaubt das auslesen von Artikel aus jedem Blog. RSC erlaubt das Kommentieren von Blogartikeln aus anderen Orten heraus.

Keine Ahnung ob das so einfach wäre. Ein ganz offenes System öffnet auch Spam Tür und Tor. Vielleicht kann man einzelnen Seiten seinen RSC Kanal freigeben. So z.B. Feedly für seine registrierten User.

Social Blog

Es stellt sich die Frage, ob Blogs so bleiben können bzw. sollen, wie sie sind. Eigene Inseln, unbeirrt wie die Social Media Welt sich um sie herum gestaltet. Oder ob Blogs sich da und dort mehr vernetzen und vielleicht sogar die eine oder andere Aufgabe übernehmen, bei der wir Facebook und Co. nicht mehr vertrauen.

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