WelcheR BarcampbesucherIn kennt das nicht. Nebenan läuft eine Session, die man gerne besucht hätte. Nachträglich kann man ein paar Tweets nachlesen. Wenn man Glück hat, bloggt jemand über die Session oder dokumentiert sie auf andere Weise. Leider gibt es jedoch immer wieder Sessions, bei denen nicht viel nachträglich zu finden ist.
Bei Ralf Appelt habe ich etwas interessantes entdeckt: Eine Vorlage für die Dokumentation von Barcamp Sessions. Das Ganze wirkt praktikabel, denn die Vorlage besteht aus einem Flipchart-Blatt bzw. einer A4-Seite (je nachdem wie man dokumentieren möchte) – auf der man ein paar Dinge festhält:
- Titel der Session
- Session-AnbietendeR
- Ausgangslage: kurz beschreiben, worum es geht. Gibt es eine Anfangsfrage, eine Präsentation, ein Projekt,…?
- Fragen
- Lösungen
- Wer will an dem Thema weiterarbeiten
Diese Vorlage mag nicht für jede Session passen. Ralf regt an, sie nach eigenem Gutdünken zu adaptieren.
Auf alle Fälle eine gute Idee. Je kürzer die „Protokoll“-Vorlage, umso eher die Chance, dass es jedeR Session-AnbieterIn ausfüllt.
Zumindest sollten Barcamp-OrganisatorInnen darüber nachdenken, wie sie eine Dokumentation zustande bringen. Die hilft Teilnehmenden, Interessierten und allen, die sich über Barcamps informieren wollen … und vielleicht auch gegenüber Sponsoren.
Auch zu diesem Thema würden mich anderweitige Ideen interessieren, wie man das leidige Doku-Thema bei anderen Barcamps gelöst hat.
Ich habe bei meinem letzten Barcamp an einer Sketchnotes-Session teilgenommen und im Anschluss dann auch verschiedentlich versucht, Sessions mit dieser Technik zu „dokumentieren“. Mit ein wenig Übung ging es immer besser, wobei mir eine DIN A4-Seite – wie in der Vorlage – bei interessanten Themen nie gereicht hat. Allerdings habe ich nicht auf Papier, sondern auf meinem Tablet gezeichnet, wo ich viel weniger fein zeichnen konnte und daher viel mehr Platz benötigte. Dafür gibt es eine Undo-Funktion 😉
Man muss ja nicht zeichnen 😉
Denke, so ein „Formular“ ist der Versuch einer Minimaldokumentation, sodass von jeder Session etwas vorhanden ist. Und man vielleicht in der einen oder anderen Session noch mal kurz über die Conclusio nachdenkt.
Ein mehr an Dokumentation schadet ja nicht 🙂
Beim „Barcamp in Krzyzowa“:https://barcampkrzyzowa.wordpress.com/ hatten wir für unsere Teilnehmer (alle unter 30 und digital-affine) ein Template in verschiedenen Dateiformaten mit im wesentlichen diesen Fragen vorbereitet und sie gebeten, zu Beginn jeder Session einen Dokumentationsverantwortlichen festzulegen. Zusätzlich mit dem Hinweis, dass keine Lösungen erarbeitet werden müssen! (Sonst bringt man Druck rein, verfälscht, worüber die Teilnehmer sprechen wollen.)
Das Erstaunliche für mich war: Die digitale Form blieb ungenutzt, keine einzige Dokumentation entstand. Trotz dieses Publikums. Nach einem halben Tag begannen wir das Template auf Papier zu verteilen – und es wurde jede Session dokumentiert. Nach einem weiteren Tag vergaßen wir das Verteilen und die Teilnehmer kamen zu uns um die Zettel zu holen.
So viel also zur neuen, papierlosen Welt. 🙂
Vielleicht liegt es an ähnlichem, was ich bei mir selbst beobachte (verbessert sich aber schon).
Schreibe ich auf Papier ein Protokoll nur für mich selbst, dann schmiere ich herum, mache Verweise, schreibe in Abkürzungen etc.
Tippe ich selbiges ins iPad etc. dann habe ich den „Zwang“ zumindest in Halbsätzen zu schreiben, alles auszuschreiben etc. – so als wenn der Text schon so verwendet würde.
Andererseits ist ein Blatt Papier ein Blatt Papier – und damit klar umrissen. Eine Textdatei erweckt den Eindruck mit viel Inhalt befüllen zu müssen.
Aber vielleicht sind wir doch noch ein wenig analoge als wir „Digitalen“ so glauben 🙂
Auf alle Fälle danke für deinen Erfahrungsbericht.