Vor zwei Wochen startete der „Literatur-Twitter Preis“:http://literaturblog-duftender-doppelpunkt.at/litpreis/literatur-twitter-2009/ – siehe auch mein „damaliger Beitrag“:https://nureinblog.at/2825-Literaturpreis-auf-und-mit-Twitter.
Im Vorfeld war ich trotz allem Interesses meinerseits unsicher, ob solch eine Idee wirklich „zieht“.
Nun, zwei Wochen danach gibt es viel Sonnenschein und ein wenig Schatten.
Dazu ein paar Punkte:
* Der Twitter Account „lit_tweet“:http://twitter.com/lit_tweet hat schon 155 Follower (Follower sein ist die Voraussetzung zur Teilnahme).
* Sucht man nach dem „Hashtag #lda“:http://search.twitter.com/search?q=%23lda finden sich schon etliche Beiträge, täglich kommen welche hinzu.
* Die Anzahl der Mitmachenden ist aber noch relativ gering. Diese twittern aber mit viel Elan und mit teilweise sehr kreativen Ideen, die wenigen Zeichen literarisch zu verwenden.
* In der Blogosphäre ist der Literatur-Twitter noch nicht gelandet. Soweit ich sie finden konnte, sind die Finger meiner linken Hand unterfordert, die Blogbeiträge aufzuzählen.
* Ich habe habe den Eindruck, dass im Moment die „LiteratInnen“ (also diejenigen, die sich vorher schon mit Prosa und Lyrik zu Wort meldeten) allein ihre #lda Hashtags anbringen. Mehr Mut ihr bisherigen Techno-, Lebensalltags-, Web-, Undwerweißnochalles-Twitter. Auch ihr habt einen Arbeitsalltag – oder hättet gerne einen. Damit habt ihr auch Erfahrung aus erster Hand, die in einem Tweet münden könnte.
Nun, es sind zwei Wochen und die Teilnahmemöglichkeit besteht noch bis 31. Juli. Da kann noch viel passieren. Zwei Entwicklungen würde ich gerne sehen, erleben und mitverfolgen:
* Die nicht twitteraffinen „ProsaikerInnen“ und „LyrikerInnen“ versuchen sich an diesem Medium.
* Menschen, die bisher mit eigenen literarischen Texten zurückhaltend waren, probieren sich beim Literatur-Twitter.
Nebenbei: Interessant finde ich, dass einige der TeilnehmerInnen versuchen klassische literarische Formen in Twitter hineinzubringen. So werden z.B. zwei Schrägstriche // zu Zeilentrennzeichen.
Der Literatur-Twitter ist experimentell. Hier ist viel möglich. Außerdem kann man so viele Tweets „einreichen“ wie man möchte. Also warum nicht gleich heute etwas twittern. Und wenn man übermorgen noch einen besseren Gedanken hat, dann nur her damit.
Wenn einem selbst ein Beitrag gefällt. Warum nicht retweeten?
Weitersagen, weitertweeten, weiterbloggen des Literatur-Twitters ist gewünscht.
Abgesehen davon würde mich natürlich interessieren, wie ihr die Idee als solche findet. Ist ein Literatur-Twitter eine gute Idee? Kommentare sind willkommen. Oder ihr kommentiert direkt in Twitter – mit Hashtag #lda.
Aber bevor vielleicht jemand meint, ich hätte jetzt einen fast skeptischen Blick auf die Entwicklung des Literatur-Twitter geworfen. Dafür, dass der Preis vor 14 Tagen angekündigt wurde ist schon viel passiert. Wenn die Dynamik weiter anhält, kann auch noch viel mehr passieren.
So sitze ich jeden Tag vor meinem Feedreader, freue mich über jeden Beitrag und bin immer wieder verblüfft, welche Ideen sich in 135 Zeichen umsetzen lassen.
literaturtwitter – ein erster rückblick und vor allem ausblick auf #lda und die kommenden wochen – robert lender http://tinyurl.com/q5p5e5
Ich, ich, ich habe bereits darüber gebloggt. 😉 url im HP-Kästchen.
Ihr versucht da auch einen Spagat. Die Lüteratürer sind gerade dabei den Guggl zu bashen, sehen das Abendland am open access zerbrechen und jetzt soll auch noch die Arbeitswelt in 135 Zeichen der hohen Lüteratür das Rückgrat brechen?
Andererseits beäugen bestimmt viele Twitterer solche Ägschens wohl als die späte Rache des germanistischen Oberlehrers, der sie zu Hesse, Brecht und Schiller peitschen wollte und begreifen nicht, dass sehr viele ihrer Tweets tatsächlich Literatur sind.
Auf jeden Fall ist das alles spannend.
Die LiteratInnen sind bei Twitter skeptisch und die Tweeper bei Literatur. Und die Arbeitswelt steht dazwischen und braucht beides 😉
Genau das macht natürlich – wie du schreibst – den Reiz aus. Denn, wenn ich/wir wüssten wir dieser Preis ausgeht, dann hätte ich lieber auf Papier und Stift gesetzt…
Vielleicht wird sich der einer oder die andere LeserIn meines Blogs an die Aktion “Literatur-Twitter” erinnern. Diese fand im Rahmen des 2. Literaturpreises der Initiative ?Der Duft des Doppelpunktes? zum Thema Arbeitswelt und Sprache von Pet