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Mein virtuelles Weiterleben

B.E.A. macht sich Gedanken über den Tod im Internet. Insbesondere möchte sie nicht, dass ihr Tod von Verwandten und Bekannten im Internet breit getreten wird. Denn auch Kondolenzbücher, Trauerseiten etc. haben den Weg ins Web gefunden.

Nachdenklich macht mich aber der Absatz über die Frage, wie denn meine eigene Webpräsenz auf meinen Tod reagiert. Wer beim Lesen des vorigen Satzes ein wenig stolpert, der/die hat recht. Tod ist Tod. Aber mein Blog, meine Profile auf XING, Facebook etc. bleiben bestehen. Wenn nicht gerade einE mir NahestehenderR auf meinen Tod dort aufmerksam macht wird niemand meiner restlichen „Freunde“, „Kontakte“ (oder wie das auch immer in den Social Networks heißt) davon erfahren.

Meine Blogeinträge, meine Fotos in Flickr,… werden weiter kommentiert. Spamkommentare bleiben einfach stehen und mancheR wundert sich vielleicht, warum ich nicht reagiere.

B.E.A. möchte in ihrem Testament auch ihre wichtigsten Passwörter hinterlassen, damit ihre Webpräsenz gelöscht werden kann. Ich frage mich, ob meine Kontakte nicht auch ein Recht haben zu erfahren, dass ich gestorben bin. Denn einige davon sind mir recht wichtig, auch wenn ich sie noch nie persönlich gesehen habe. Muss ich daher in mein Testament auch ein solche Benachrichtigungsklausel aufnehmen? Muss ich festlegen, dass meine Profile noch einige Monate erhalten bleiben sollen und dort eine bestimmte Nachricht zu finden ist?

Oh, ich möchte noch lange leben. Aber ich finde es interessant, darüber nachzudenken, wie das Internet auch diese ganz persönlichen Lebensbereiche von uns doch in irgendeiner Weise beeinflusst.

Denke ich ein paar Jahre voraus, dann frage ich mich wie ich dann – physisch nicht mehr vorhanden – virtuell noch in Erscheinung treten könnte. Schon jetzt gibt es Anrufbeantworter für Skype und andere Softwareassistenten. Was, wenn eine Terminanfrage per Web von meinem Google Calendar Assistenten automatisiert mit einem freundlichen „Danke für die Einladung, der Termin ist noch frei“ beantwortet wird. Wenn aus Yahoo Pipes aggregierte RSS Feeds weiterhin meine Web Präsenzen beliefern. Wenn …

Da mein Hirn doch noch recht frisch ist, fiel mir ein, dass sich jemand schon vor einiger Zeit dazu Gedanken gemacht hat. Diese Artikel möchte ich euch hiermit auch noch zum lesen anbieten.

6 Kommentare

  1. Hmmm … ein Gedanke über den ich schon einmal nachgedacht habe und der folgendes, für mich, ergibt:
    Ich betreibe meine Webpräsenz auf meinem eigenen Server. Nach meinem Ableben wird dieser abgeschaltet und alles ist aus. Netzwerkprofile unterhalte ich nicht.
    Suchmaschinen geben mit der Zeit auf, so das meine Ergüsse im Netz irgendwann nicht mehr zu finden sein werden.
    Benachrichtigt wird meine Tochter. Meine Partnerin weiß es dann sowieso und mein österreichischer Freund erhält Auskunft durch meine Partnerin.
    Das war es dann schon. Ende Gelände. Nichts bleibt übrig. Alles vergeht. Nicht schlimm.
    Dazu der Satz den ich als Lebensweisheit für mich schuf:
    (c) … es ist alles nur ein Traum …

    Gruß,
    Michael

  2. Ich habe mir über das Thema noch nicht viele Gedanken gemacht. Aber wenn ich mir überlege, dass von Leuten, die vor 100 Jahren gelebt haben, oft nicht mehr als ein Bild und ein paar Datumsangaben bekannt sind, würde ich mir manchmal schon mehr wünschen. Können Blogs 100 Jahre überleben?

    • Ich würde sagen: eher nicht. Denn auch Fotos bzw. sogar hunderte Jahre alte Bücher sind noch lesbar. Elektronische Speicherformate aus den 80ern sind oft nur schwer bearbeitbar. Ob in 100 Jahren noch irgendetwas auf PHP mit einer mySQL Datenbank läuft. Ich glaube es kaum.

  3. Vor ein paar Monaten machte ich mir Gedanken über mein virtuelles Weiterleben. Nun finde ich bei pressetext.at einen Artikel mit dem Titel Tote leben im Web weiter. Nun ganz so ist es nicht, auch das Web ist keine Lebensverlängerungsmaschine. Der Artik

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