Diese Analogie ist zwar wohlbekannt, aber in vielem zutreffend.
Beginnen wir mit der Frage, was ein Kommentar überhaupt ist. Sind es nur die Texte, die Menschen über ein Formularfeld unterhalb eines Blogartikels hinterlassen? Manche Blogs unterbinden solche Kommentare. Man kann jedoch eine E-Mail schicken, die manche Blogger:innen dann manuell als Kommentar einfügen.
Das ActivityPub-Plugin verknüpft das gesamte Fediverse mit meinem Blog. So geht ein Artikel als Posting ins Fediverse. Jeder Kommentar zu diesem Posting landet dann auch wieder hier im Blog unter dem Artikel.
Es gibt somit heutzutage einige Möglichkeiten, Salz in die Blogsuppe zu streuen.
Bleiben wir bei der Analogie. Manche Menschen, die auf ihre Gesundheit achten, reduzieren ihren Salzkonsum. So achten manche Blogger:innen auf ihre seelische Gesundheit und schließen die Kommentarfunktion ihres Blogs. Sie haben bereits zu viele anstrengende Diskussionen, Trolle und Hass erlebt, um sich das noch einmal anzutun.
Andere nervt der ganze Spam, der hereinkommt. Manche wollen gar nicht diskutieren. Er oder sie will einfach nur bloggen.
Dann gibt es Menschen wie mich, die Kommentare als Teil der Bloggerkultur sehen. Ich bin OpenBlogger und mag meine Blogsuppe. Aber der Geschmack kommt manchmal erst mit den Kommentaren. Wenn es gut läuft, ergänzen sie meinen Artikel, geben weitere Antworten oder erweitern die Diskussion.
Mit der Kommentarfunktion biete ich meinen Leser:innen die Möglichkeit, mit mir in Interaktion zu treten.
Manchmal kann ein Kommentar die Blogsuppe jedoch auch ordentlich versalzen. Da kommt ein Kommentar, bei dem man merkt, dass der oder die Verfasser:in zynisch sein möchte. Ob gewollt oder nicht, er würdigt einen herab. Ich fühle mich ungelesen und unverstanden.
Manchmal schluckt man das in dem Moment hinunter. Manchmal beschäftigt es mich den ganzen Tag und ich muss in Ruhe darüber schlafen. Das ist auch gut so. Denn einen solchen Kommentar sollte man nicht gleich beantworten. Es hat keinen Sinn, den eigenen Frust hineinzustecken. Das wird sowieso nicht verstanden und regt vielleicht zu weiteren dummen Rückmeldungen an.
Und manchmal hat so ein Kommentar durchaus recht. Ich habe einen Fehler begangen und etwas schlecht recherchiert. Das ärgert mich dann ein wenig. Aber eigentlich sollte ich dankbar sein, dass sich jemand die Mühe macht, mich darauf hinzuweisen. Und ich sollte selbst dafür danken.
Manch eine:r meinte, dass Kommentare sowieso aussterben – so wie es Blogs angeblich immer schon wieder getan haben. Man schreibt in Social Media, aber man kommentiert keine Blogs im Web. Nun, das mag in seiner Gesamtheit stimmen. Wobei, wer weiß schon, wieviele Kommentare früher in der ganzen so genannten „Blogosphäre“ geschrieben wurden.
Techniken wie das ActivityPub Plugin für WordPress holen Kommentare aus dem Fediverse ins Blog. Damit steigt auch die Möglichkeit gesehen und kommentiert zu werden. Aber auch so merke ich, dass manch Artikel von mir noch immer kommentiert wird.
Es braucht kein ganzes Meer voller Salz. Manchmal ist ein Salzkristall – also ein Kommentar – genau der Kristall, der die Blogsuppe so schmackhaft macht. Ein Kommentar, der einen wieder motiviert, über den man sich freut.
Also. Streut mir doch ein wenig Salz in meine Blogsuppe.
Dieser Artikel ist Teil der BlogWochen 2025. Von Mai bis Oktober schreiben (zumindest) Benedikt, Dirk und ich über unterschiedliche Themen rund um das bloggen. Du kannst gerne mitmachen. Hier gibt es alle Infos. Die gesammelten Beiträge finden sich einer eigenen Linkliste.
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