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Auflösung

Gestern habe ich mich aufgelöst.

Nicht, dass ich im Nichts verschwunden wäre.

Ich klickte.

Löschte meinen Account.

Löste mich von meinem Sozialen Profil.

War nicht mehr vorhanden.

Alles was ich geschrieben.

Alles was ich an Bildern gepostet.

Alles was ich euch antwortete.

Alles war weg.

Ich war einfach weg.

Die, die meine Mailadresse kannten schrieben:

Ich kann dich nicht finden.

Für alle anderen war ich vollständig abwesend.

So als wäre ich nicht gewesen.

Nur eine Erinnerung in ihren Gehirnwindungen.

Vollkommen aufgelöst.

Heute habe ich ein neues Profil angelegt.

In einem anderen Netzwerk.

Habe mich in eine andere Welt transferiert.

Manche erkannten mich.

Für viele war ich neu.

Gestern habe ich mich aufgelöst.

Habe meine Existenz selbst beendet.

Außer der Admin im Netzwerk.

Der könnte mich jederzeit wieder auferstehen lassen.

Und ich wüsste nicht einmal etwas davon.


Dieser Artikel erscheint im Rahmen des Projekt *.txt zum Wort “Auflösung“.

Ein Kommentar

  1. Hallo Robert!

    Die meisten User werden sich hüten einen Account zu löschen. Vielfach geht es wirklich um die Existenz. Im Internet nicht auffindbar, gleicht fast schon einem realen Sterben. So weit haben wir uns schon „virtualisiert“.

    Gruss schlagloch

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