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Ines Häufler über Stories auf Instagram

Ines Häufler fotografiert ihr Spiegelbild in einer Glastüre - im Hintergrund geschwungene Treppe


Ines Häufler hat mir im März schon einige Fragen zu Snapchat beantwortet.
Nachdem ich sie von Anfang an eifrig auf Instagram mit Stories arbeiten sah, dachte ich mir, frag einmal nach.

Wie unterscheiden sich „Stories“ bei Instagram und Snapchat?

Ines: Bei Instagram fehlen die berühmten Snapchat-Filter bei den Selfies – man kann sich weder Blumenkränze noch Hundenasen „aufsetzen“, und auch Geofilter, Temperatur oder Timestamps kann man nicht einsetzen. Bei den Bearbeitungsmöglichkeiten ganzer Fotos gibt es aber auf Instagram mehr Filtermöglichkeiten, und es gibt mehr Auswahl bei den Stiften, mit denen man auf Fotos oder Videos zeichnen kann.

Der größte Unterschied ist für mich aber die Usability – während Snapchat vor allem für viele, die aus dem Teenageralter schon raus sind, nicht wirklich intuitiv zu benutzen war, geht das bei Instagram viel einfacher. Das Interface ist aufgeräumter, und die Bedienung für mich logischer.

Wirst du jetzt beides parallel nutzen? Wenn ja, jeweils mit dem gleichen Inhalt?

Ines: Das versuche ich gerade herauszufinden. Mein erster Eindruck ist, dass meine Inhalte eigentlich besser auf Instagram passen. Ich dokumentiere auf Snapchat oft Museumsbesuche und Kulturevents, oder Ausflüge und Instawalks. Ausgewählte und nachbearbeitete Fotos davon landen dann auf meinem Instagram Account. Beides jetzt in einer App zu veröffentlichen macht für mich sehr viel Sinn.

Was ich aber auch merke: Ich habe in Instagram ein wenig Hemmungen in den Videos einfach draufloszuquatschen oder lustige Sticker und Sprüche auf die Fotos zu kleben. Instagram ist in meinem Kopf das Zuhause für ästhetisch ansprechende und ausgewählte Fotos, die „Just for fun“ Attitüde von Snapchat traue ich mich dort in den Stories noch nicht wirklich umzusetzen.

Vielleicht werde ich das in Zukunft so machen: „Snapstorms“, wo ich mich über ein bestimmtes Thema auslasse, kommen auf Snapchat, und Kunst- und Kultursachen auf Instagram. Wir werden sehen.

Was macht eigentlich den Reiz an „Stories“ aus, die nach 24 Stunden doch wieder verschwinden?

Ines: Das Unperfekte. Nicht alles ist so wichtig, dass es für die Ewigkeit erhalten bleiben muss (und wenn doch, kann ich meine Stories im Handy abspeichern, nachdem ich sie hochgeladen habe), aber manches ist interessant oder lustig genug, dass ich es trotzdem teilen möchte. Aber es muss nicht für immer abrufbar sein. Wobei die ausgelassene und verspielte „quick & dirty“-Mentalität von Snapchat für mich nicht so ganz zu Instagram passt.

Welchen Unterschied siehst du bei der „LeserInnenschaft“ deiner Stories?

Ines: Der größte Unterschied ist, dass ich auf Instagram viel mehr Leuten folge, die ich auch im echten Leben kenne. Nur wenige aus meinem Freundeskreis benutzen hingegen Snapchat, daher folge ich dort vor allem Medienmenschen, BloggerInnen oder anderen Leuten, weil sie interessante Stories machen.

Auf Instagram ist das ganz anders, da sind auch meine Freunde. Und der zweite wichtige Unterschied ist, dass ich auf Instagram bereits über 600 Follower habe, während ich auf Snapchat von Null anfangen musste und es viel Energie brauchen würde, auf denselben Stand wie auf Instagram zu kommen. Feedback zu einzelnen Stories bekomme ich aber auf beiden Plattformen in Form von Nachrichten.

Glaubst du, dass die „Stories“ bei Instagram den klassischen Feed ersetzen werden?

Dieser Meinung ist z.B. Martin Weigert: Instagram ist tot, lang leben Instagram

Ines: Nein, das glaube ich nicht. Dafür ist Instagram als Ort für bearbeitete, schöne Bilder zu etabliert. Mir kommt vor, dass Instagram in der letzten Zeit auch einiges darin investiert hat, den Feed durch Werbung zu monetarisieren und es attraktiver für Firmen zu machen, die es als Marketingkanal benutzen. Da müsste man sich bei einer Umstellung auf Stories wieder ganz neue Dinge einfallen lassen.

Ich beobachte auch, dass einige meiner Freunde, die Instagram gerne nutzen, verärgert über die Stories-Funktion sind. Instagram würde sich damit meiner Meinung nach etwas wegnehmen, das es von Snapchat unterscheidet und wäre dann nur mehr ein Klon. Aber vielleicht kommt ja in einigen Monaten etwas ganz Neues, das wieder anders als Snapchat und Instagram ist? Das ist alles sehr beweglich und verändert sich ständig.

Es bleibt also spannend, wie es sich dann wirklich weiter entwickelt.


Fußnote: Auf Instagram findet man Ines unter „ineshaeufler“, und auf Snapchat heißt sie „ineshae“.

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