In früheren Zeiten war es ganz normal, dass ein Kind bei der Taufe nicht nur einen sondern zwei oder mehr Vornamen erhielt. Auch wenn das heute noch so wäre, wer benutzt schon im Alltag mehr als den einen Vornamen. Aber es wäre Zeit, die grundsätzliche Tradition wieder aufleben zu lassen…
Da „kenne“ ich jemanden auf Twitter, antworte, retweete ihn/sie und verwende dabei immer ein @pseudonym.
Schreibt mir die selbe Person irgendwann einmal eine E-Mail, dann muss ich manchmal überlegen, wer das eigentlich ist. In ganz seltenen Fällen realisiere ich erst nach Tagen oder Wochen, dass ich mit derselben Person per Mail und auf Twitter in Kontakt bin und keinen Zusammenhang zwischen „realen“ Namen und dem @… fand.
Wer weiß, vielleicht kennen mich schon mehr Menschen – zumindest online – unter dem Namen @roblen als unter Robert Lender. Daher stelle ich mich bei Barcamps und anderen onlinespezifischen Veranstaltungen oft als Robert Roblen Lender vor.
So habe ich quasi einen zweiten Vornamen erhalten bzw. mir selbst gegeben. Unser Pseudonym als zweiter Vorname würde unsere Namen vielleicht sogar bunter machen, auf alle mir bei Konversationen sehr das Kommunikationsleben erleichtern 🙂
RT @RobLen: Gebloggt: Onliner brauchen einen zweiten Vornamen http://t.co/y4x9loigrJ
Tja, und ich hab zwei zweite Vornamen und stell mich meist nur als Blogfried datenschmutz vor :-9
Nun, das geht aber schon in Richtung „Künstlername“ 🙂 bzw. wird irgendwann die „digitale Identität“ die eigentliche.
Passiert mir manchmal auch, wenn mich jemand bei Barcamps fragt, ob ich der @roblen bin. Meinen „realen“ Namen kennt die Person oft gar nicht mehr.
Wer weiß, wie das 2040 ist. Wir erhalten einen Namen bei der Geburt und zu unserem 18. Geburtstag wählen wir unseren eigenen „digitalen Namen“, den wir von nun an tragen.
Oder Google und Facebook haben uns endgültig zu Klarnamen gezwungen und alles ist ganz anders.