Im Juli 2009 hat mich Eric auf „Posterous“ (einen damals neuen Blogging-Dienst) hingewiesen – worauf ich mir dort ein Blog anlegte“. Ich konnte damals nicht anders und hab mir dann mein Schnipselblog eingerichet.
…und damals stellte ich mir die Frage: Stell dir vor dein Lieblingswebdienst verschwindet.
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Posterous war schon genial. 2009 waren Apps und Smartphones noch nicht so symbiotisch unterwegs. E-Mail war da noch das verläßlichere … und Posterous konnte man mittels E-Mail (an eine persönliche Mail-Adresse bei Posterous) mit Inhalten beschicken, egal ob Text, Fotos, Videos, Sound,… alles ging und wurde optisch auch gut am Posterous Blog aufbereitet. Posterous war aber auch eine gute „Verteilmaschine“. Denn neue Blogposts konnten per Twitter angekündigt werden, Fotos auch nach Flick exportiert, Videos nach Youtube,… diese Funktion hat heutzutage wohl „If This Then That“ übernommen.
Im Jahr 2010 bastelte ich noch am Gerücht, dass Posterous von Apple übernommen wird. Nun, ich hätte das für eine geniale Sache gehalten. Posterous, iCloud und iPhone wären eine tolle Kombination gewesen.
2011 versucht Posterous noch etwas neues: Posterous wird Google+ oder so ähnlich, wobei ich den Eindruck hatte, dass die „Spaces“ Idee von vielen nicht so leicht verstanden wurde.
Da ich ein wenig Zweifel hatte, wie es mit Posterous weiter geht, brachte ich S9y als Posterous Alternative ins Spiel bzw. haben Matthias Mees, Christian Vervoorts, Grischa Brockhaus und ich im Podcast von S9y InfoCamp über „Microblogging“ geplaudert.
Anfang 2012 machte ich mir wieder Gedanken: Wie man ein Blog umzieht bzw. auflöst? Zwei Blogs (diese hier und mein Schnipselblog bei Posterous) waren mir einfach zuviel. Damals senkte ich die Frequenz meiner Artikel in Posterous gegen Null.
Im März 2012 kündigte Posterous an, dass Twitter den Dienst gekauft hätte. Damals konnte ich nur bloggen: Es ist Zeit Posterous zu verlassen. Ich sollte recht behalten. Mit Dezember 2012 gab Posterous „das Backup Tool“ frei. Mit 15. Februar 2013 kündigt Posterous das Ende mit 30. April 2013 an.
Das war´s mit einem vielversprechenden Dienst.
Wer Posterous als sein Hauptblog nutzte schaut nun ein wenig durch die Finger. Noch dazu wenn man eine Subdomain von Posterous nutzte. Daher mein Rat, immer die paar Euro ausgeben und zumindest eine Domain erstehen – auch wenn man fremdhosten lässt. Wer das getan hat, kann nun das Backup herunterladen, sich ein neues System aussuchen, importieren oder mühsam mit der Hand nachtragen und neu beginnen.
Wer noch kein System gefunden hat, dem/der empfehle ich meine Liste der Blogsysteme.
Mich selbst trifft das Ende eher gering. Ich nutzte Posterous eher nur als Verteilmaschine – die Videos lagern in Youtube, die Fotos in Flickr,… Allein bei originären Texten überlege ich mir, ob ich diese teilweise in „Nur ein Blog“ einspiele.
Was ich mit der Domain meines Schnipselblog mache, das werde ich mir überlegen.
Fazit: Webdienste nutzen ist wirklich praktisch. Aber wer so richtig bloggen möchte, der/die überlege sich gut, ob er/sie nicht auf ein selbstgehostetes System setzen möchte.
Zuletzt: Es war eine feine Zeit mit Posterous. Schade, das Twitter nur die EntwicklerInnen wollte und nichts mit ihrem Produkt anfangen konnte. Somit: Danke für den Fisch.
ja schade… „Ade, Posterous“ http://t.co/MU42xEty #posterous
RT @kulturmanager: ja schade… „Ade, Posterous“ http://t.co/MU42xEty #posterous