In der Tageszeitung „Der Standard“ fand ich den Artikel „Warum es immer zu wenig öffentliche Toiletten gibt„.
Das ist ein Thema, dass mich immer wieder fasziniert bis aufregt.
In manchen Einkaufszentren muss ich lange „Versorgungsgänge“ bis zur Toilette gehen. Als ob ich hier etwas Heimliches vorhätte.
Am Flughafen Wien muss ich von den Gates zu jeder Toilette ein Stockwerk tiefer. Natürlich gibt es für Frauen und Männer gleich viele Kabinen, aber für die Männer gibt es Pissoirs. So geht es natürlich schneller und die Frauen stehen bis zur Treppe. Und die Fluggäste quälen sich auch noch mit ihrem Gepäck.
Am Hauptbahnhof muss ich 50 Cent für die zentrale öffentliche Toilette bezahlen (im Café gibt es keine). An beiden Eingängen gibt es Staus am Drehkreuz. Tourist:innen haben kein Bargeld bei sich und merken nicht, dass sie auch mit Karte zahlen könnten. Die beiden Eingänge sind auch die Ausgänge. Und dann muss ich noch mit meinem großen Koffer durch das Drehkreuz.
Und ich frage mich: Denkt hier keiner mit? Sind Toiletten nur ein notwendiges Übel und nicht ein Ort der Erleichterung, der auch so fröhlich gestaltet werden kann?
Die Zugänglichkeit von Toiletten im öffentlichen Raum und insbesondere in Lokalen lässt auch 2024 noch zu wünschen übrig.
Natürlich ist das Jammern auf einem etwas höheren Niveau. Wenn ich mich an meinen Besuch in einem kenianischen Slum erinnere, wo die Fäkalien auf dem „Fußweg“ schwammen und die wenigen öffentlichen Toiletten von Banden kontrolliert wurden.
Trotzdem würde ich mir wünschen, dass wir auch in unseren Landen den Toiletten und ihrer Gestaltung etwas mehr Aufmerksamkeit schenken.