In den letzten Tagen habe ich Sonne, Strand und Meer genossen. So ein Urlaub im Süden ist – trotz verbesserter Roaminggebühren – für mich Anlass mehr oder minder offline zu sein.
Einfach in den „Flugmodus“ am iPhone gehen. Nicht nachschauen, was meine Timelines auf Twitter und Facebook so treiben. Keine Mails lesen. Nichts bloggen und keine RSS-Feeds lesen. Das ist ein Luxus, den ich mir durchaus gönne.Manchmal kribbelt es mich in den Fingern. Da will ich ein Foto posten, einen Tweet absetzen, nachschauen, was sich so tut. Aber das dauert nur kurz.
Die Geburtstage, zu denen ich auf Facebook nicht gratuliere, sind mir auch kein Problem. Eine persönliche Zeile einige Tage danach ist manchmal sogar persönlicher als ein „Alles Gute zum Geburtstag“ am richtigen Tag.
Es ist angenehm, die restliche Welt einfach mal zu auszublenden. Sich nur die Zeit für sich und die Menschen um sich zu nehmen und alles andere draußen zu lassen.
Aber geht das wirklich?
Während ich den Sonnenuntergang genieße knackt gerade ein Bot einen meiner Social Media Accounts, trägt Dinge in meine Timeline ein, die ich gar nicht wollte. Jede Warnung dazu erreicht mich nicht.
Meine Bank schickt mir jetzt eine Kreditkartensperre (weil eine Paypal-Zahlung Verdacht erweckte) nicht mehr nur per Post – aber auch diese Online-Nachricht erreicht mich nicht.
Das andere ist, dass meine Person auch ohne mein zutun online zugegen ist. Meine Profile und alten Posts werden gelesen. Sie werden kommentiert. Jemand erwähnt mich auf Twitter, behauptet etwas über mich.
Jemand postet ein Foto von mir und taggt es mit meinen Namen.
Wenn bei einer geselligen Runde über jemand geredet wird, sieht man, ob die Person auch wirklich anwesend ist. Dann heißt es halt „hinter seinem Rücken reden“. Auf Twitter tun wir immer wieder so, als wenn jeder per „@“ angesprochene immer auch da sein müsste, immer gleich mitliest.
Mich drei Wochen einfach „auszuklinken“ kann auch heißen, meine Hoheit über meine Profile, meine Accounts mehr oder minder eventuell zu verlieren – ohne es zu wissen.
Oder es passiert einfach gar nichts. Niemand schreibt über dich, niemand erwähnt dich. Und dies muss mancher auch erst aushalten. Ich kann das ganz gut 🙂