Vor ein paar Tagen las ich wieder den Satz
> Lebe jeden Tag so, als wenn er dein letzter wäre.
Ich bin froh, nicht jeden Tag so leben zu müssen.
Nicht, dass der obige Satz auch etwas für sich hätte.
Aber heißt das jetzt jede Minute des letzten Tages und somit meines restlichen Lebens ganz bewusst zu leben. Jede Minute des letzten Tages und somit meines restlichen Lebens jeder Handlung unglaublich viel Wert bei zu messen.
Das stelle ich mir einige Zeit recht gut vor. Aber nach einigen Tagen wäre es wohl purer Stress. Ich möchte mich auch mal fallen lassen, „sinnlos“ ein TV-Programm zu schauen – weil ich weiß, dass ich morgen wieder etwas sinnvolles mache.
Und wäre dies mein letzter Tag und ich wüßte es – ich würde ihn wohl ganz anders erleben wollen.
Das ist dann nicht Alltag, den ich so leben soll, als wenn es mein letzter Tag wäre. Dann wäre es ein besonderer Tag. Entweder in Angst und Trauer um mein eigenes Leben oder im vollen Genuss dieses einen Tages. Ich würde den Alltag ausblenden, ihn einfach nicht leben. Dieser Tag wäre meinen Lieben gewidmet. Ein letztes kuscheln, ein letzter Kuss, liebe Worte als Erinnerung.
Nun gut, so etwas sollte man seinen Lieben jeden Tag schenken.
Aber ich möchte auch so leben, als wenn es nicht mein letzter Tag wäre. Ich möchte planen, ich möchte Ziele verfolgen, ich möchte Träume entwickeln und diese langsam entfalten.
Vielleicht werden diese an meinem letzten Tag noch nicht realisiert sein. Aber vielleicht leben sie in den Gedanken , in den Erinnerungen anderer fort, entwickeln sich und werden Wahrheit.
Und würde ich so leben, als wenn jeder Tag mein letzter. Was wäre das dann. Jeder Tag der selbe Versuch ein Leben abzuschließen. Jeden Tag, bis dieser Satz nur ein Trott, nur ein stumpfes abarbeiten von Sinn und auf das Wahre fokussieren ist.
Daher probiere ich jeden Tag etwas Neues. Mal den Augenblick genießen, mal nicht an den nächsten Tag denken. Am nächsten Tag lange voraus planen, von neuen Ideen träumen.
Eine Aufgabe im Leben haben, die nicht heute endet.