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Distanz

Ich mochte dich nicht
Du warst nervend
Immer dieses dumme lachen
dieses laute unmögliche lachen
Und deine Stimme
Deine oberflächlichen Geschichten
Ich ging dir aus dem Weg
Ich hielt dich fern
so dass deine Stimme nur leise zu mir drang
Das reichte
Aber du kamst immer wieder auf mich zu
Bist in meinen Kreis getreten
Hast die dünne Linie überschritten
in die ich nur Ausgewählte hinein lasse
Das tat weh
und es verärgerte mich

Eines Abends traf ich dich
Wollte schon ausweichen
In einen anderen Raum gehen
Da sah ich deine Tränen
Leise warst du
Unendlich traurig
Und ich spürte etwas
Du erzähltest mir von deinen Eltern
wie sehr du unter ihnen leidest
Auf einmal war dein nervendes Lachen
nur mehr ein Schutzschild
deine laute Stimme nur der Panzer
rund um dein verwundetes Herz

Ich überschritt meine Grenze
nahm dich in den Arm

Danach lachten wir öfters gemeinsam
Danach flüsterten wir miteinander
Danach warst du eine andere für mich


Dieser Artikel erscheint im Rahmen des Projekt *.txt zum sechszehnten Wort Distanz.

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