Von mir kursieren etliche Fotos im Netz. Daher weiß wohl jeder, der mein Blog und mein Webleben mit verfolgt, dass ich nicht zu den Schlankesten gehöre … oder eher im Gegenteil.
Mit 29. Juli habe ich mit der 10in2 Methode von Bernhard Ludwig begonnen. Der Name ist Trademark, die Methode aber nicht neu. Sie lässt sich ganz einfach zusammenfassen. Jeden zweiten Tag wird gefastet. Am Tag 1 kann man essen was man will, am Tag 0 dafür gar nichts.
Auch dafür braucht man Motivation und die hole ich mir woher ich sie kriegen kann. Zum Beispiel in dem ich den Text hier schreibe und damit mir selbst einen Schubs gebe, dabei zu bleiben.
Ganz kurz dabei stelle ich mir gleich selbst ein paar Fragen und beantworte Sie mir hier auch direkt – und damit vielleicht auch ein paar anderen, die es interessiert.
Das ist gesund?
Nun, mein bisheriger Lebenswandel ist auch nicht sehr gesund. Wenig Bewegung, unregelmäßiges und teilweise recht ungesundes Essen und manchmal wenig Schlaf.
Natürlich gibt es wie für jede „Diät“ (obwohl die 10in2 Erfinder es nicht so verstehen) auch schon Studien, die die Gesundheitsförderung dieses Programms bestätigen. Aber sicherlich kursieren auch gegenteilige Behauptungen. Mein Ärztin hat immerhin nicht die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen.
Du schaffst das?
In Gesprächen mit meiner Ärztin habe ich ein wenig meinen Lebens- bzw. Essstil analysiert. Ich bin halt einer, der nicht aufhört, der dann noch das dritte Stück Schnitzel nimmt, weil es gut schmeckt.
Bei 10in2 bleibt es einfach. Ich esse jeden zweiten Tag gar nichts und trinke nur Wasser, Tee oder schwarzen Kaffee (also ohne Milch und Zucker). Da muss ich mich nicht mittendrin bremsen sondern fange erst gar nicht an. Das ist zumindest in der Theorie für mich eine klarere und bessere Grenze.
Und jeden zweiten Tag frisst du was das Zeug hält?
Mal sehen 🙂
An sich gibt es natürlich – um zum Beispiel ein ganzes 10in2 Buch vollzukriegen – viele Tipps für einen gesünderen Lebenswandel, Rezepte, etc. Aber damit fange ich vorerst nicht an. Das schöne ist, das ich nach einem Fastentag mir vorerst keine Grenze setzen muss, aber … dazu gleich.
Ich brauche mir, wie bei Diäten, nicht vorzuhalten, dass ich jetzt doch über die Strenge geschlagen habe. Ich darf das ja an meinem 1-Tag.
Interessanterweise hatte ich am Abend des ersten 0-Tag Phantasien, welche Menge Frühstück ich genießen werde. Dann wurde es am nächsten Tag eine doch recht normale Menge. Ich hatte einfach nicht soviel Hunger. Angeblich stellt sich der Körper aufgrund des Rhythmus auch am 1-Tag mit seinem Verlangen um. Nun, ich werde das mal länger beobachten.
Aber vorerst gilt es den 0-Tag einzuhalten. Der 1-Tag wird genossen.
Das hält man länger durch?
Menschen in meiner Nähe immerhin schon rund ein halbes Jahr. Auch hier habe ich für mich den Eindruck, dass es „machbarer“ ist. Ich muss mir nicht die Schokolade auf ewig versagen, mir jeden Tag gesundes Essen vorstellen und gleich auf Fleisch verzichten und jeden Tag Sport machen. Ich halte den 0-Tag ein und am nächsten Tag darf ich ganz gesund essen – muss aber nicht.
Was machst du mit Einladungen zum Essen?
Natürlich gibt es Events, Treffen mit Freunden, … da wird in geselliger Runde gegessen.
Dort wo ich selbst planen kann wird es einfach. Ich halte den 0-Tag an ungeraden Tagen und den 1-Tag an geraden ein. Das heißt zwar, dass ich an einem Monat mit 31 Tagen am 31. und 1. des Folgemonats essen darf, aber das ist vorerst die kleine Belohnung 😉
Das heißt, das System meiner 0- und 1-Tage ist einfach und so kann ich selbst Treffen sogar Monate zuvor auf den 1-Tag legen.
Außerdem. Ich habe meinen Alkoholkonsum in den letzten Jahren zumeist auf 0 reduziert. Es ist mir kein Problem, wenn alle in der Runde ihr Gläschen trinken und ich Mineralwasser bestelle. Also warum nicht auch in geselliger Runde sein und alle anderen essen lassen. Bei Stehbuffets ist das sogar von Vorteil – man muss nicht vier Dinge gleichzeitig halten (Teller, Besteck, Glas und Serviette) 😉
Warum heißt das dann gleich neuer Lebensstil für dich?
Weil ich es einfach nicht Diät nennen möchte. Ich esse ja an jedem zweiten Tag, was ich will. Wobei ich neugierig bin, was ich in einem Monat noch so esse – angeblich stellt sich der Körper in seinem Verlangen auch um.
Damit ist das Ganze auch ein Lebensstilfrage. Was mache ich mit den freien Zeiten am 0-Tag? Wie gestalte ich eine Mittagspause bei der nichts zu essen ist?
Was hat dein Blog davon?
Rein theoretisch hätte ich somit jeden zweiten Tag mehr Zeit fürs bloggen, da ich nicht zu Abend esse. Das kann sich mittelfristig vielleicht auswirken.
Wirst du in einem Monat auch noch dabei sein?
Ich hoffe es und habe es vor. Dazu schaffe ich mir eben Anreize und etwas positiven Druck. Wie zum Beispiel in dem ich darüber blogge. Außerdem machen Menschen in meinem Umfeld (auch die Eine 🙂 mit. Das hilft natürlich sehr.
Durch das klare 0 und 1 Prinzip steht man natürlich viel stärker unter „Kontrolle“, denn jeder der davon weiß und meinen Rhythmus kennt, weiß, dass ein Nahrungsstück in meinem Mund an einem 0-Tag nicht ok ist.
Wirst du uns jetzt alle damit bekehren wollen?
Sicher nicht! Ich weiß aus eigener Diät- und Lebenserfahrung, dass man die Entscheidung, welchen Lebensstil man wählt oder sich selbst gestaltet nur man selbst treffen kann.
Daher. Ich möchte – eben im Sinne der positiven Schubser und der Selbstbeobachtung – meinen neuen Lebensstil im Blog immer wieder kommentieren. Aber all die anderen Themen wie Social Media, Serendipity, Web Accessibility,… bleiben weiter im Vordergrund. Versprochen!
Warum nennst du es ein soziales Experiment?
Einerseits bin ich gespannt, wie meine weitere Umgebung (die Familie findet es gut und macht sogar teilweise mit) damit umgeht. So etwas kann für manche sogar recht provokativ sein. Andere Diäten fallen ev. nicht so auf, 0-Tage je nachdem doch eher. Noch dazu wenn wir jetzt Termine so legen müssen, dass ich was essen kann.
Dürfen wir dir Fragen stellen?
Ja, dafür ist mein Blog ja da 🙂 Wobei ich nur auf das antworte, was ich weiß oder persönlich sagen möchte. Ich habe mir auch das Buch von Bernhard Ludwig ausgeborgt. Ein Absatz hat mich eher irritiert. Nämlich der, dass man sich von denen abwenden soll, die das System in Frage stellen. Das klingt doch ein wenig so, was man im Volksmund sektiererisch nennt. Aber vielleicht habe ich den Satz auch missverstanden.
Und wie geht´s jetzt weiter?
Heute war meiner zweiter Tag und erster 1-Tag. Morgen ist aufgrund „meines“ Systems noch ein Esstag. Naja, erste Belohnung für den Anfang und Freitag wieder 0-Tag. Jeder der das System schon länger probiert sagte mir, dass man 3 bis 4 Wochen recht strikt sein sollte und die 0-Tage ohne wenn und aber einhalten soll, damit sich der Körper an das Ganze gewöhnt.
Das heißt, der August ist mal fix und dann blogge ich spätestens wieder über das Ganze.
Viel Glück 🙂 Ich habe etwas Ähnliches vor rund einem Monat ausprobiert, habe es aber nach rund 2 Wochen wieder abgebrochen, da es mir körperlich nicht gut getan hat. Etwas hat es aber gebracht: Ich habe meinen Hang zur Völlerei in den Griff bekommen. Dadurch esse ich jetzt deutlich weniger und fühle mich besser 🙂
Danke. Was waren denn deine Beschwerden oder Probleme damit?
Aber wenn die zwei Wochen schon so eine Umstellung bei dir gebracht haben: Auch gut 🙂
Besser fühlen ist genau das um was es geht 🙂
War vermutlich auch bis zu einem gewissen Grad stressbedingt, aber ich war extremst geschwächt. Heimkommen und effektiv nicht mehr von der Couch bis zum nächsten Morgen aufstehen war da irgendwie das mildeste. War einfach echt kein gutes Gefühl mehr 🙂
Jetzt versuche ich es mit immer gleich viel aber eben weniger Essen und mit dem Vorsatz, weder Lifte noch öffentliche Verkehrsmittel außer in Ausnahmesituationen zu verwenden wo es geht. Mal schauen; wenn es etwas bringt, kommt vielleicht auch eine kurze Zusammenfassung 🙂
Das kann ich verstehen. Im totalen Stress ist wohl jede körperliche Umstellung eine Schwierigkeit.
Rolltreppen und Co. meiden steht auch auf meiner Liste. Aber wie gesagt, diesmal möchte ich nicht gleich eine ganze Todo vor mir liegen haben und dann vor der großen Aufgabe scheitern.
Ja, lass mich wissen, wie es läuft. Vielleicht auch im Sinne gegenseitiger Motivation.
Viel Glück. Ich versuche mich gerade mit fdh und jeder Menge Gadgets wie einer Waage mit Wifi und diversen Activity trackern!-)
Hi-Tech ist gut. Aber trotz meiner Freakness schafft Technologie in diesem Bereich keine Wende in meinem Kopf.
Aber mal schauen, ob ich mir zumindest für Strecken eine App installiere 🙂
Lieber Robert! Meine Bilanz nach drei Monaten 10in2: ich fühle mich wohl, hab 10 kg abgenommen – was bereits 3 Löchern am Gürtel entspricht 🙂
Wir werden das mit gegenseitiger Motivation im Büro gut gemeinsam weiter tun!
CU, Herbert
Wohlfühlen ist sehr gut!
10 kg klingt gut – aber 3 Löcher im Gürtel sind eigentlich die bessere Währung. Das merkt man!
Genau, die gegenseitige Motiviation ist es – daher ja auch dieser Artikel und das bloggen darüber. Jedes unterstützende Element zählt.
hi. Viel Glück dabei. Also für mich wäre das nix.
An den Tagen, wo man nix isst, läuft der Körper doch auf Sparflamme daher.
Da wäre bei mir nicht so viel mit Sport usw.
Danke 🙂
Wie ich schon mal schrieb. JedeR muss das für sich entscheiden, was einem liegt.
Ich kann es als Nichtsportler nur vom „hören sagen“ berichten. Aber einige 10in2er betreiben auch an 0 Tagen viel Sport und meinen, sie hätten sogar gesteigerte Energie.
Aber jedeR reagiert da ein wenig anders.
Zur Vorgeschichte siehe Mein neuer Lebensstil – Teil 1, daher nur in aller Kürze. Ich bin auf das 10in2 System um- bzw. eingestiegen. Das heißt, ich faste einen Tag und esse einen Tag, was ich will – und dies seit Ende Juli. Nachdem ich mi
Und wieder ist es Zeit für meinen traditionellen Jahresrückblick (siehe auch Mein Blog-Jahresrückblick 2012). Vorab: Auch Dirk Deimeke hat mit 2013 im Blog… diese Tradition bewahrt 🙂 Und ihm möchte ich es weiterhin gleich halten und mir nur einen