„Ed Wohlfahrt“:http://www.edwohlfahrt.com/ schickt mir die Facebook Seite „Offline Urlaub“:https://www.facebook.com/Offlineurlaub/info als Vorschlag.
Da bin ich gerade der richtige dafür…Was soll diese Seite werden sich manche fragen. Aus der Information lese ich heraus:
bq. Hier geht’s um die Frage wie es mit unsererm Urlaub weitergeht und wohin sich die angeblich schönste Zeit des Jahres durch iPad, Smartphone & Co verändert. Ideen und Vorschläge ausdrücklich erwünscht!
Allen Interessierten wird dabei die Aufgabe gestellt:
bq. Mit anderen über die Möglichkeit nachdenken im Urlaub wirklich abzuschalten, herunter- und vor allem anzukommen.
Wenn ich mir die ersten Beiträge ansehe, dann fällt mir vieles dazu ein, was ich in den letzten Jahren an mir selbst erlebte.
h2. Ich bin dann mal offline
Sofern meine Erholungsurlaube ins Ausland gehen drehe ich gerne mal das Smartphone und das iPad ab. Ein, zwei Wochen lang keine Tweets, keine E-Mails, kein Facebook-Stream.
Es liegt für mich nicht daran, dass mich das Ganze überfordert. Dazu schaffe ich mir schon zwischendurch meine Freiräume. Wenn es mich nicht freut, dann wird an einem Abend kein Tweet gelesen. Und die Vorstellung meine ganze Timeline nachlesen zu müssen habe ich schon längst aufgegeben.
Abschalten heißt für mich eben nicht nur auf das Internet zu verzichten. Abschalten heißt für mich aus dem gesamten Alltagstrott auszusteigen. Arbeit, aber auch so manches Hobby, zu vergessen, mir Freiräume zu schaffen für Neues in meinem Kopf. Und wenn es nur Eindrücke von Meer, Wald, Menschen sind oder der Luxus einfach nichts (soweit das geht) zu denken, nichts zu planen und in den Tag zu leben.
Offline Urlaub heißt für mich somit das kappen von all den Verpflichtungen, die man so meint haben zu müssen – egal ob off- oder online.
h2. Zuwendung
Wenn ich dann auf besagter Seite eine Postkarte sehe, dann frage ich mich, warum handgeschriebenes wieder wertvoller wird?
Haben wir den Eindruck, dass ein Geburtstagsgruß auf Facebook nur ein Sekundenbruchteil an Zuwendung ist, dass das jemand quasi abarbeitet? Ich erinnere mich an Urlaube und insbesondere Schullandwochen, da habe ich Postkarten am Fließband geschrieben, 30 oder 40 Stück. Fürchterlich, langweilig und für jeden doch einen anderen Text finden zu müssen (bzw wollen). Aber vielleicht war es auch diese Arbeit, die man der Karte angemerkt hat, die Zeit, die ich investierte für Kauf, schreiben, Briefmarke aufkleben und zum Postkasten tragen. Nicht nur dreimal getippt und abgesendet.
Wir wünschen uns persönliche Zuwendung und Papier vermittelt (zumindest meiner Generation – ohne verallgemeinern zu wollen) dies noch immer mehr als eine E-Mail.
Andererseits: Wenn mir jemand auf seiner Reise täglich seine Gedanken schickt, seine Erlebnisse beschreibt, dann kann das ein Mehr sein als eine Postkarte. Insbesondere wenn ich merke, dass es persönlich an mich gerichtet ist und keine Massenmail an hundert Facebook Freunde. Dann kann auch online Zuwendung bedeuten, die ich offline nicht so bekommen würde.
h2. Funklöcher
Und dann gibt es Orte, Lokalitäten, .. die extra damit werben offline zu sein, mich dabei unterstützen wollen, dass ich gar keine Chance bekomme in Versuchung zu kommen. Brauche ich das?
Für mich nicht. Wenn ich soweit bin, dass ich es nur mit solch einem Angebot hinbekomme offline zu gehen, dann muss ich mich fragen, wie es um mich steht. Aber ich kann verstehen, dass jemand, der unter Druck seines Arbeitgebers steht einen solchen Ort sucht. Denn dann kann man nicht erreichbar sein, dann ist es ganz offiziell deklariert, dass man ausgestiegen ist.
Ich versuche mir das einfach selbst zu schaffen. Kein iPad, kein 3G-Modem mitnehmen und ev. Datenverkehr am iPhone abschalten. Im Urlaub wird dann oft auch ganz abgedreht und nur mal kurz alle zwei Tage die Voicebox abgehört.
h2. Ganzheitlich
Nochmals. Für mich ist das offline gehen nur der erste Schritt. Wenn ich dann dasitze und alle 5 Minuten daran denke, dass ich das hätte twittern können, jeden Augenblick als Instagram festhalten will, … dann läuft noch was unrund in mir. Wenn ich den Alltag vergessen kann, …
… ja dann setze ich mich andererseits im Urlaub mal mit einem Block hin und skizziere eine neue Idee für eine Web-Aktion. Um danach mich wieder den Wellen zuzuwenden und ihrem Klang zu lauschen. Stundenlang. Ganz für mich … ohne es mit der Welt teilen zu müssen.
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