Ich verzichte in diesem Artikel auf Namen oder auf eine Verlinkung, mir geht es nur um das Prinzip.
Tageszeitung schreibt über das (mögliche) Fehlverhalten einer Firma. Da die Details noch nicht feststehen und man ja nicht kreditschädigend sein möchte, nennt man den Namen der Firma nicht. Im Laufe des Artikels erfahre ich den Namen des Geschäftsführers (kurzes Interview), um welche Art von Gewerbe es sich handelt und in welcher Stadt das Unternehmen angesiedelt ist.
Vor 20 Jahren wäre das kein Problem gewesen. Heute nehme ich – noch im Sofa sitzend – mein iPad und tippe die Begriffe in die Google Suchmaske. Siehe da, das Unternehmen ist gefunden.
Aber dies ist ein generelles Phänomen. Früher konnte ich über Herrn x etwas erzählen – so im Vertrauen – weil die Geschichte so lustig ist. Und niemand (außer jemand hätte x und die Geschichte gekannt) hätte gewußt wen ich meine. Heute genügen ein paar Details und die Chance ist groß, dass eineR meiner ZuhörerInnen über ein wenig suchen (Google, Facebook,…) die Person auch findet.
Anonymisierung wird also immer schwieriger…
Tja so ist das mit der Neuzeit. In den „guten“ alten 80er Jahren, mit den anonymen Gemeindebauten konnte man sich noch schön verstecken. Jetzt sind wir wieder im globalen Dorfleben angekommen. Ein Detail genügt und man weiß schon, welcher Hansl gemeint ist.