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Graffiti im Netz: yourworldoftext

Bei Thorsten habe ich es „heute entdeckt“:http://zoernert.posterous.com/die-seite-ist-ja-nur-wei-yourworldoftext-das. Das „wie beschreibe ich es am besten“ Webtool „yourworldoftext“:http://www.yourworldoftext.com/home.

Natürlich musste ich es gleich auch ausprobieren.Yourworldoftext kann man ohne Registrierung nutzen. Als registrierter BenutzerIn gibt es mehr Features, aber dazu später mehr.

Also, mal nicht registrieren.

h2. Anfangen

Wer dann bei der Domain yourworldoftext.com noch ein / (slash) und irgendeine Buchstabenkombination dranhängt, der/die landet entweder auf einer schon bestehenden Seite oder erhält eine neue. Bei zweiterer ist diese rein weiß.
Jetzt wird es spannend. Man kann an jede Stelle auf dem „Blatt“ klicken und einfach lostippen. Nicht nur das. Hält man die Maustaste gedrückt lässt sich der Bildschirmausschnitt verschieben und dann dort weiter tippen. Der Name der Website „world…“ erhält damit seine wirkliche Bedeutung. Jede Seite ist seine eigene Welt. Wie groß so ein „Blatt“ werden kann, habe ich noch nicht herausgefunden.

Natürlich zeigen jetzt die ersten auf und fragen nach dem warum und wozu. Aber zuerst einmal die weiteren Features.
Eigene Seiten anlegen
Auf einem – wie oben beschrieben – eingerichteten Blatt kann jedeR, der/die URL kennt ebenfalls mitschreiben. Nicht nur das. Jeder Text ist überschreib- und löschbar. Ein sehr anarchisches System.

Wer es etwas kontrollierter haben will, der/die kann sich registrieren. Mit einem Account kann man dann Seiten einrichten, die man etwas besser kontrollieren kann.

(Alle Screenshots öffnen sich größer per Klick.)

h2. Optionen

Schauen wir uns die Optionen ein wenig an:

yourworldoftext - Optionen

BesucherInnen, die keine Mitglieder der Seite sind, können dann eine Seite entweder

* nur lesen
* lesen und auch bearbeiten
* nicht einmal lesen

D.h. man kann für dieser Seite eigene Mitglieder für eine Seite definieren. Damit wird das Tool auch für Arbeitsgruppen interessant.

Drei „Features“ sind noch einstellbar:

* Koordinaten anspringen. Jeder User sieht an welcher Stelle er/sie in der Textwelt steht – quasi wie ein riesiges Spreadsheet. So kann man auch Textbereiche außerhalb des Sichtbereichs anspringen und dort weiter schreiben
* Link zu Koordinaten einrichten. Damit kann man auch direkt im Text auf eine bestimmte Koordinate verlinken
* Einen Text mit einem Link (URL hinterlegen)

Interessant ist noch ein Feature, dass ich direkt im Textfeld nutzen kann (über ein kleines Menü). Damit kann ich ein oder mehrere kleine Textbereiche festlegen, die nur der Admin der Seite beschreiben kann:
Textbereiche schützen

Siehe die kleinen grauen Kästchen, die ich mit „owner only“ beschriftet habe.

h2. Ein Experiment

Um das Ganze mal auszuprobieren habe ich die Seite „http://yourworldoftext.com/tippwasduwillst“:http://yourworldoftext.com/tippwasduwillst angelegt und auf Twitter „beworben“. Siehe da. In wenigen Minuten füllte sich das Ganze.

Hier ein Zwischenstand:
Gib den Twitterern eine weiße Wand

Und noch immer – während ich hier schreibe – verändert sich die weiße Wand. Ob jemand in ganz anderen Bereichen, wie z.B. auf x:3 y:-6, schreibt, weiß ich nicht einmal. Fasziniered, irgendwie gespenstisch.

Auf Facebook nennt es Armir „Textart“ und schreibt von „irgendwo Text zu sprayen“. Ja, das ist es wohl. Textgraffiti. Da wird geblödelt, Sinnsprüche hinterlassen. Mittels Buchstaben Grenzen gezogen und die Überschreitung verboten 😉 oder – wie bei alten Druckern – per Buchstaben gemalt.

Und schon schreiben welche von Unsinn, Blödsinn… Ach, wenn alles so direkten Sinn ergeben müsste, als wenn jemand bei vielen Webtools schon vorher gewusst hätte, was daraus wird.

h2. Anwendungsideen

Ja, auch die gibt es. Zumindest von meiner Seite. Ich twitterte „Das ist Buzz for the poor“. Ernsthaft. Naja, ein wenig.

Auf einer gesperrten und nur für einige User freigegeben Seite kann man schon arbeiten. Ein Return nach einem Text führt einem in die nächste Zeile – Textanfang ist der, der vorigen Startspalte. Damit kann man gut nebeneinander tippen, quasi chatten.

Die Seite ist sehr, sehr schnell eingerichtet und niemand braucht eine lange Einschulung. Schnell mal Texte austauschen, Notizen hinterlassen oder für sich selbst brainstormen. All das ist möglich.

Ob yourworldoftext dann eher Anwendung oder Kunst oder Spiel oder „Einfach Blödsinn“ ist, das muss wohl jedeR für sich selbst herausfinden.

Meiner einer kann sich schon vorstellen, dass ich es hin und wieder mal für bestimmte „Arbeitssituationen“ einsetzen könnte. Oder einfach nur zum Spass haben mit einer Gruppe von Menschen.

h2. Nachtrag

Wer die Suchmaschine seines Vertrauens anwirft wird sehen, dass yourworldoftext schon länger existiert und schon einige darüber schrieben. Aber besser jetzt als nie entdeckt 🙂

Ein Kommentar

  1. Vor kurzem berichtete ich über die Graffitiwand im Web, Your World of Text. Nun lese ich, dass die Software dahinter open source geworden ist. Vielleicht mag es ja jemand mal ausprobieren…

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