eine von mir betreute Rubrik zum Texas Instruments Avigo. Nachfolgender Text entstammt
meinen Aufzeichnungen und wurde danach noch redaktionell bearbeitet.
Zur damaligen Printausgabe können daher geringe (hauptsächlich
sprachliche) Unterschiede bestehen.
Kleine Kniffs mit großer Wirkung
Es gibt Dinge die verrät kein Handbuch
Auch bei dem "relativ" neuen Personal Digital Assistent von Texas
Instruments, dem Avigo 10, ist es so wie bei allen elektronischen
Organizern. Es gibt kleine Tipps und Tricks die nicht im Handbuch
stehen aber dem Anwender das Leben ein wenig erleichtern. Hier sind ein
paar davon.
T9 – Tastatur
"Spezialitäten" des Avigo. Mit einer virtuellen Tastatur die an ein
Handy erinnert, lassen sich recht flott Texte eingeben. Für den
deutschsprachigen Benutzer ist das umschalten der T9 Tastatur zur
Eingabe von Umlauten natürlich etwas umständlich. Das ist aber gar
nicht notwendig. Bekannte Wörter werden nämlich automatisch
umgewandelt. Beispiel: Nach der Eingabe von M-U-L-L-E-R erscheint am
T9-Screen das Wort "MÜLLER". Bei mehreren Möglichkeiten wie "konnte"
und "könnte" werden beide Worte in der Auswahlzeile angezeigt.
Das Handbuch des Avigo verschweigt aus unbekannten Gründen die Funktion
der "Wählen" Taste von T9. Diese erleichtert die Eingabe der – im
deutschen so beliebten – zusammengesetzten Hauptwörter (die natürlich
nicht einmal das recht gute Wörterbuch des Avigo kennen kann). Möchte
man z.B. "Autoflotte" schreiben, so tippt man zunächst die virtuellen
Tasten um den Begriff "Auto" zu erhalten, danach tippt man die "Wählen"
Taste an und kann ohne Leerzeichen einen neues Wort, eben "flotte"
beginnen. So sind Eingaben wie "Donaudampfschiffahrtskapitänsanwärter"
ohne mühselige Einzelbuchstabentipperei möglich.
Bildunterschrift: Die englische T9-Tastatur
Schneller Kategoriewechsel
erlauben die Zuweisung jedes Eintrages zu einer von acht Kategorien. In
jeder Anwendung kann man nun wählen ob man alle Einträge oder nur die
einer bestimmten Kategorie sehen möchte – diese Auswahl trifft man
normalerweise mittels Stiftberührung auf das entsprechende Menü. Aber
auch hier geht´s anders schneller. Einfach die jeweilige Taste, wie
"adress", mehrmals drücken und der Avigo wechselt zwischen den
Kategorien ohne daß man den Stift verwenden muß. Verbleibt man auf der
jeweiligen Taste werden die Kategorien nacheinander angezeigt bis man
die Taste wieder losläßt.
Adreßverwaltung
up/down-Taste des Avigo die vorhergehenden bzw. nachfolgenden Adressen
ansehen ohne in die Listenansicht zurückzukehren.
Bildunterschrift: Die Detailansicht der Adreßverwaltung
Tip am Rande: Wer wissen möchte, wann er das letzte mal irgendeine
Adresse geändert hat, braucht nur ein weiteres Datumsfeld als
benutzerdefiniertes Feld zu setzen. Dort tippt man bei einer Änderung
einfach das Feld "heutiges Datum" an und schon weiß man, ob die kleine
Notiz auf der Rückseite einer Restaurantrechnung die aktuellere Adresse
ist oder eben nicht.
Zeichnungs-Funktion
Notiz mit Handschrift einzugeben. Für einen Namen und Telefonnummer
reicht die Zeichenfläche durchaus. Der schnellen Handhabung hilft es
auch, daß man der Zeichnung nicht unbedingt sofort einen Namen geben
muß. Ohne Namensangabe wird sie einfach unter dem Bezeichnung "ohne
Titel" gespeichert (eine spätere Änderung ist jederzeit möglich).
Bildunterschrift: Die Zeichnungs-Funktion läßt sich auch für kurze Memos nutzen (Bild: englischsprachige Oberfläche)
Kalenderansicht (Calendar)
Bildunterschrift: Die Kalenderansicht des Avigo
Aufgaben
wiederkehrende Aufgaben zu definieren. Diesem Manko kann man insoweit
abhelfen, daß man solche Aufgaben in Schedule einfach als
wiederholenden Termin ohne Uhrzeit einträgt.
Schedule/Terminverwaltung
Uhrzeiteingabe tippt man das Feld an, daß die Endzeit anzeigt. Dieses
wird fett umrandet. Anschließend tippt man auf den Button "Ohne
Uhrzeit". Das Feld mit der Endzeit wird leer und man kann nur eine
Beginnzeit angeben.
Weitere Infos oder das Weite Web
jedoch finden sich auch für Ihn schon recht hilfreiche Seiten:
Eine sehr informative FAQ (Frequently Asked Question) Seite findet sich direkt bei Texas Instruments: http://www.ti.com/avigo
Bei Fragen zur Synchronisation mit dem PC hilft vielleicht ein Blick
auf die Seite von Puma Technologies, den Programmierern von
Intellisync: http://www.pumatech.com
Diese bietet nun auch ein erweiterte Variante von Intellisync zum Kauf
an. Damit lassen sich die bekanntesten PIMs mit dem Avigo
synchronisieren (Microsoft Schedule+ 7.0, 7.0a, Microsoft Outlook 97,
Lotus Organizer 2.1, 97, Symantec ACT! 3.0.6, GoldMine 3.2, NetManage
ECCO 4.0, der ON Technology Meeting Maker 5.0 mit Einschränkung,
Day-Timer Organizer 2.1, Starfish Sidekick 97 und Internet Sidekick).
In Deutschland wird diese Version von der Firma MicroBasic GmbH, Am
Sommerfeld 11, D-85622 Weißenfeld, vertrieben (Tel. 089 90 49 90 49,
Fax: 0 89 90 49 90 90, URL: http://www.microbasic.de oder Email: Service@microbasic.com)
Bildunterschrift: Mit der neuen Version von Intellisync (leider nicht kostenlos) sind nun etliche PIMs mit dem Avigo "verbunden"
Wer noch gar keinen Avigo hat und sich mal prinzipiell überlegt einen
zu kaufen den kann vielleicht Tom´s Avigo Page
weiterhelfen. Tom zählt dabei
die Vor- und Nachteile des Avigo insbesondere im
Vergleich Palmpilot von 3Com auf.
Wer Probleme mit der englischen Sprache hat oder wer prinzipiell
Interesse an Neuigkeiten aus aller Welt (mit Schwerpunkt Österreich,
Deutschland, Schweiz) zum Avigo hat, wer Tips, Infos und Links, usw.
sucht, der ist bei der ersten deutschsprachigen Avigo Seite "tExas"
gerade richtig. Unter https://web.archive.org/web/20120510182727/http://members.vienna.at:80/lender/avigo/avigo.html
findet sich eine Vielzahl an Informationen und auch eine eigene Page in
der sich einzelne Avigo User vorstellen. Auch die hier vorgestellten
Tipps stammen von dieser Seite.
(Robert Lender)
Drum und dran
Soft- und Hardware für den Avigo
Nachdem es einige Zeit recht einsam um den Avigo von Texas Instruments herum aussah kommt nun das erste Zubehör.
Die Speichererweiterung
vielleicht noch zum Spielen (das muß ja auch sein) verwendet, stößt
recht bald an das Ende seines Speichervermögens. Mit einer
Investitition von ca. DM 140,- kann man den Avigo jetzt mit einer 1 MB
Speichererweiterung nachrüsten – und das ohne den Avigo irgendwohin
einsenden zu müssen. Einfach die Batterieabdeckklappe entfernen, mit
einem kleinen Schraubenzieher die Speichererweiterungsklappe öffnen und
das Speichermodul einstecken. Dann das ganze wieder verschließen und in
nicht einmal fünf Minuten hat man einiges mehr an Speicherplatz. Beim
Einschalten erkennt der Avigo den neuen Speicherchip und fragt ob er
den Speicher neu konfigurieren soll. Nach weiteren ca. zwei Minuten ist
die Prozedur komplett beendet.
Kleiner Gag am Rande: Texas Instruments liefert mit dem Speichermodul
auch eine neue Abdeckklappe mit der Aufschrift "+ 1 MB" mit, sodaß man
schon am Gehäuse erkennen kann, daß eine Speichererweiterung eingebaut
wurde.
Bildunterschrift: Speicher erweitern, 1. Schritt: Den Avigo umdrehen
Bildunterschrift: Speicher erweitern, 2. Schritt: Abdeckklappen
entfernen, oberhalb der Batterien befindet sich der Platz für das
Speichermodul
Bildunterschrift: Speicher erweitern, 3. Schritt: Das Modul (siehe Bild) einsetzen
Ledertasche
empfindlicher als ein Filofax. Deshalb gehören Sie auch besser
geschützt. Texas Instruments bietet dafür nun eine eigene Ledertasche
an. Nach dem Öffnen eines Druckknopfs wird die Tasche nach links
aufgeklappt. Auf dieser Seite findet man innen einige Fächer für
Scheckkarten oder ähnliches und drei Fächer für größere Dinge wie
Notizzettel (aber nicht zu viele, dafür sind sie zu eng). Auf der
anderen Seite findet man oben einen Schlitz in den man die Abdeckklappe
des Avigo steckt. Dies ist die einzige Befestigung für den Avigo.
Nach oben und nach unten hin ist die Ledertasche offen und bietet somit keinerlei Schutz. Andererseits kann man die IrDA-Schnittstelle so auch in der Ledertasche nutzen. Ansonsten ist dieTasche in der Länge und Breite kaum größer als der Avigo.
Rechts vom Avigo findet sich eine eigene Halterung für den Avigo Stift,
links eine etwas größere Halterung für jedweden Stift wie z.B. den
Bildunterschrift: Die Ledertasche für den Avigo, ein guter Schutz für harten Arbeitsalltag
Rotring Quattro Pen Data
- Eine Kunststoffmine für Eingaben auf Touch-Screens
- Eine schwarze Kugelschreibermine
- Einen Minenstift
- Eine Markermine in oranger Farbe
Am anderen Ende des Stifts kann man nach Abheben des Kopfs auch einen
Radiergummi benutzen. Der Rotring Quattro Pen Data ist zum Preis von
DM 79,- erhältlich. Eine Liste von Fachhändlern erhält man auf der
Website von Rotring: http://www.rotring.de/
Bildunterschrift: Der vielseitig Quattro Pen Data für Papier und Screen
Informationen über die Speichererweiterung sowie die Ledertasche erhält
man bei Texas Instruments, Kirchhorster Straße 2, 30659 Hannover 51
(Tel. 06196/975015, Email: ti-cares@ti.com, URL:
http:/www.ti.com/organizers/avigo
Software
Der Avigo ist schon von Haus aus mit Anwendungen versehen, die die
tagtägliche Daten- und Terminverwaltung einfacher machen. Aber sogar MS
Windows wird nachgesagt, daß es ohne die mitgelieferten Spiele nie so
erfolgreich geworden wäre. Leider liegen dem Avigo keine Spiele bei.
Seit Anfang des Jahres bietet Texas Instruments nun vier Spiele zum
downloaden an (wer also keinen Internet-Zugang besitzt kann nur auf
eine/n gute/n Freund/in hoffen):
Bei Game 1 (der Name stammt von Texas Instruments selbst) tritt der
Spieler gegen den Avigo an. Auf einem 8 x 8 Felder großen Spielfeld
wird abwechselnd ein weißer (Mensch) oder schwarzer (Avigo) Spielstein
plaziert. Schließen nun z.B. zwei weiße Steine waagrecht, senkrecht
oder diagonal einen oder mehrere schwarze Spielsteine ein, so werden
alle diese Steine in weiße umgewandelt. Dieses hin- und herwandeln geht
solange bis alle Felder mit Steinen besetzt sind. Wer dann die meisten
Felder mit seiner Farbe besetzt, hat – erraten – gewonnen. Das Spiel
besitzt einen Demo-Modus und unterscheidet zwischen einem Beginner und
einem Experten Level. Die Spielstärke des Avigo ist recht gut und läßt
das Spiel somit nicht so schnell langweilig werden.
Bei Game 2 (also wirklich phantasievoll bei der Namensgebung ist Texas
Instruments wirklich nicht) werden auf einem unterschiedlich geformten
Spielbrett vom Avigo einige Steine plaziert. Diese müssen vom Brett
(bis auf einen) entfernt werden. Dies kann man indem man einen Stein
mit einem danebenliegenden (und nur einem danebenliegenden)
überspringt. Der übersprungene Stein kann entfernt werden.
Bei diesem Spiel kann man zwischen 5 Levels mit je 30 unterschiedlichen Spielmodi wählen.
Bei Minefield kann man sich eigentlich jede Erklärung ersparen, es
entspricht dem von Windows bekannten Minesweeper. Wählen kann man
zwischen 8 x 8 bis 12 x 12 Felder mit jeweils einer Mine oder einem
vollen Minenfeld, daß nur ein einziges Feld ausläßt. Drei Modi stehen
hier zur Verfügung.
Number Puzzle ist ebenfalls ein altbekanntes Spiel, daß es auch schon
als Plastikspielzeug zu kaufen gab. Auf einem Feld mit 3×3, 4×4 oder
5×5 Felder werden Steine mit Zahlen, z.B. 1 bis 8 durcheinander
plaziert. Nur eines der Felder bleibt frei, auf dieses kann man einen
der neben diesem Feld waagrecht oder senkrecht liegenden Steine
schieben. Ziel des Spieles ist es, die Zahlen in eine Reihenfolge zu
bringen.
Alle Spiele sind grafisch ansprechend und laufen flott und ohne
merkliche "Nachdenkpause" seitens des Avigo. Downloaden kann man sie
sich auf der Homepage (http://www.ti.com/organizers/avigo/docs/avapps.html von Texas Instruments. Auf dem Avigo verbraucht jedes von Ihnen 32 KByte.
Shareware?
Development Kit von Texas Instruments. Alle Avigo User? Nein,
hartgesottene Programmierer wie Ray Broniak haben mit Hartnäckigkeit
das Innenleben des Avigo Betriebssystem erforscht. Erste kleine
Ergebnisse kann man auf der Avigo Development Page (http://www.geocities.com/ResearchTriangle/9705/avigo.htm bestaunen.
Hier findet sich auch das erste Sharewareprogramm für den Avigo, nämlich
YAHTZEE.
Das Programm ist frei benutzbar, jedoch meldet sich hin und wieder ein
kleines Fenster mit der Bitte doch einen Beitrag von $ 7,00 an Ray
Broniak zu überweisen.
Yahtzee ist ein bekanntes Würfelspiel, in dem man versucht mittels
verschiedenster Augenkombinationen von 5 Würfeln die höchstmögliche
Punkteanzahl zu erreichen. Dabei zählen z.B. 5 gleiche Augenzahlen oder
eine aufsteigende Reihe einiges mehr. Jede Runde besteht dabei aus drei
Würfen wobei man nach dem ersten und zweiten Wurf entscheiden kann, ob
man bestimmte Würfel behalten möchte und nur die restlichen nochmals
werfen möchte.
Die Grafik des Spiels ist einfach aufgebaut jedoch funktionell, das
Spielprinzip und der Ablauf ist leicht zu verstehen und mit 16 KByte
"schluckt" Yahtzee nicht viel des immer wieder knappen Speicherplatzes.
Ray Broniak verbessert das Spiel laufend, man sollte daher immer wieder
einen Blick auf seine Website werfen.
Bildunterschrift: yahtzee ist das erste Shareware Programm für den Avigo
(Robert Lender)