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Als tuppern aufregend war

Tupperware USA ist insovlvent, hat 1 Milliarde Dollar oder mehr Schulden und es ist fraglich, wie es mit der Plastikdosenfirma weitergeht.

Als ich klein war (1970er Jahre) oder etwas älter (1980er Jahre), waren Tupperpartys für mich eine aufregende Sache.

Mama lud an einem Abend Freundinnen zu uns ins Wohnzimmer ein.

Schon Stunden vorher wurde vorbereitet. Es gab belegte Baguettescheiben. Da wurde ein Zahnstocher auf die Scheibe gesteckt und Schinken, Perlzwiebeln und anderes aufgespießt oder etwas draufgeschmiert. Dann gab es Liptauer auf dem Teller mit vielen Soletti drin. Damit konnte man sich seinen Batzen Liptauer holen. Soweit ich mich erinnere, war alles so aufgebaut, dass man während der „Party“ schnell einen Happen zu sich nehmen konnte.

Vor der Party kam auch die Tupperware-Beraterin. Sie hatte eine oder zwei riesige Taschen dabei. Der Wohnzimmertisch wurde dafür frei gemacht und dann hat die Beraterin die Taschen ausgeräumt. Dabei kamen all diese interessanten Plastiksachen heraus.

Dann kamen die Freundinnen. Ich setzte mich auf den Boden und die Beraterin fing an, uns die einzelnen Sachen zu zeigen. Ich war fasziniert, was die alles können. Da war ein Staubzuckerspender mit eingebauter Reibe. Da war ein Schlagobers-Shaker und so vieles mehr.

Dann gab es die Bestellzettel, die man gleich ausfüllen konnte. Oder die Beraterin hat sie ein paar Tage später bei meiner Mutter abgeholt.

Der Höhepunkt war dann das Gastgeschenk für meine Mutter – irgendein Produkt von Tupperware. Klar, dass jetzt eine der Freundinnen die nächste Tupperparty organisieren musste.

Wochen später brachte sie meiner Mutter einen Haufen Kartons. Das waren alle Bestellungen, die sie und ihre Freundinnen bei ihr abgeholt hatten. Das war wohl auch sinnvoller, als heute alles einzeln per Botendienst zu liefern.

Es gab dann – aber da ist meine Erinnerung zweifelhaft – einen Bonus für meine Mutter, je nach Höhe der Gesamtbestellungen. Nun, das würde Sinn ergeben. Das bringt die Einladende dazu, viele Freundinnen einzuladen, die dann auch mehr bestellen.

Wenn ich von Freundinnen spreche, dann ist das so. Ich kann mich nicht erinnern, dass außer mir jemals ein Mann anwesend war.

So war das damals.

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