Seit ich Mobiltelefone mit Videofunktion besitze habe ich mich schon öfters dabei ertappt, dass ich ganz kurze Sequenzen aufnehme oder aufnehmen möchte. Ein kurzes Plätschern einer schönen Quelle, ein schräges Spielzeug in Aktion,… Aber was macht man mit so kurzen Filmen? Selbst die neue Möglichkeit auf Flickr Kurzfilme bis 90 Sekunden hochzuladen ist mir dann oft nicht passend.
Aber jetzt gibt es 12seconds. Nach twitsay, das kurze Audiokommentare á la Twitter erlaubt, ist 12seconds die Plattform für kurze – nämlich 12 Sekunden lange – Videos. Auch hier ist die Grundidee, das was einem so den lieben langen Tag beschäftigt, in 12 Sekunden per Ton und Film zu dokumentieren.
Die Idee ist somit die selbe wie bei Twitter. Die Nähe zu Twitter wird auch von den Machern von 12seconds gesucht. So kann man (wer sich bzw. 12seconds traut) seine Twitteraccount Daten angeben und bei jedem neu hochgeladenen Video gibt es einen Tweet bei Twitter.
Anmeldung
Die Anmeldung ist schnell erledigt. Benutzername, Passwort, E-Mail-Adresse und das war es schon. Wer mag kann noch seinen Heimatort und eine URL hinterlassen, ebenso wie ein kleines Bildchen (Avatar).
Videobeiträge verfassen
Videos nach 12seconds zu bringen geht auf zweierlei Weg. Entweder man nimmt sie direkt (Flash muss aktiviert sein) über seine eigene Webcam in 12seconds auf. Dem Video kann noch ein Name verpasst, mit „Tags“ (Stichwörtern) und einer Ortsangabe versehen werden. Das war´s. Damit ist das Zwölfsekundenvideo online.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, ein Video per E-Mail hochzuladen. Dabei generiert 12seconds für den eigenen Account eine spezielle E-Mailadresse (mit vielen Zahlen), an die man seine Videos sendet, die daraufhin in kürzester Zeit (bei mir waren es unter 5 Minuten) online stehen. Der Betreff der E-Mail ist auch der Titel des Videos. Ob man Tags irgendwie mitschicken kann muss ich noch herausfinden, ebenso welche Dateiformate möglich sind. MP4 und MOV funktionierten tadellos.
Beim mailen muss man aber nicht penibelst auf die Länge schauen. So kürzte 12seconds ein 20 Sekunden Video, dass ich per E-Mail sandte einfach auf die ersten 12 Sekunden.
Features
Im Gegensatz zu Twitter ist das Kommentieren von eigenen oder anderen Videos durch Mitglieder möglich. Ähnlich zu Twitter kann man auch anderen Mitgliedern folgen. Bei Angabe der eigenen Twitter Accountdaten durchsucht 12seconds die eigene Mitgliederliste, ob sich hier vielleicht schon „Freunde“ aus Twitter finden.
Videos verwenden
Auf einzelne Videos kann verlinkt werden oder man bettet sie direkt ein, wie das folgende:
looking through glass on 12seconds.tv
Wie ihr seht experimentiere ich auf 12seconds ein wenig. Ich werde wohl kaum ein Video-Tagebuch hier eröffnen, aber es vielleicht öfters für „experimentelle“, „schräge“ oder fürchterlich langweilige Kürzestfilme verwenden.
Widgets
An BloggerInnen und Co. haben die Macher von 12seconds schon gedacht, da man auch unterschiedliche Widgets einbauen kann, die die zuletzt aufgenommenen Videos (oder nur eines) und einen Verweis auf die eigene 12seconds Seite bieten. Beispiel:
12seconds Blog und Song
Als gute Web 2.0 Anwendung bietet 12seconds auch ein eigenes Blog. Darin findet sich u.a. auch der „12 seconds Song“. Viele Infos finden sich im Blog nicht, aber 12seconds ist noch Alpha. Auch über die Macher von 12seconds und deren Hintergrund erfährt man nur wenig.
12seconds ist jedoch auch auf Twitter sowie auf Facebook mit einer eigenen Fanpage zu finden.
Nutzungsbedingungen
Die Nutzungsbedingungen sind noch recht kurz. Positiv aufgefallen ist mir folgender Absatz:
Copyright (What’s Yours is Yours) 1. We claim no intellectual property rights over the material you provide to the 12seconds service. Your profile and materials uploaded remain yours. You can remove your profile at any time by deleting your account. This will also remove any text and images you have stored in the system. 2. We encourage users to contribute their creations to the public domain or consider progressive licensing terms.
Das klingt – meiner Meinung nach – recht gut.
Alphastatus – oder wer will eine Einladung 🙂
12seconds ist noch im Alphastatus. Die Anwendung wirkt recht stabil, die Videos sind recht schnell online und eindeutige Bugs hätte ich noch keine gefunden. In den Settings gibt es noch ein paar Einstellungen die man nicht verändern kann. So wird man z.B. auf alle Fälle über Kommentare per E-Mail informiert. Nun, besser als nicht 😉
Mitmachen kann man per Einladung (danke an David). Wer mir gerne folgen und selbst 12seconds ausprobieren möchte, der/die lasse es mich wissen. Ich verschicke gerne eine Einladung.
Resümee
Auch über 12seconds werden sich die Geister scheiden, so wie bei Twitter. Ich finde eine Selbstbeschränkung auf 12 Sekunden für ein Video recht spannend. Was lässt sich darin unterbringen, sagen, darstellen? Die einzelnen BenutzerInnen werden es uns in Zukunft (hoffentlich) zeigen.
Mir macht 12seconds Spass, da es einfach zu bedienen ist und ich gerne mit minimalistischen Ideen experimentiere. 12secondes vereint das spontane von Twitter, erlaubt aber auch ein wenig mehr (Kommentare, Verweise auf einzelne Beiträge mit Einbettungsmöglichkeit etc.), sodass man auch einen Minifernsehkanal daraus machen kann.
Daher werde ich die weitere Entwicklung von 12seconds mit Interesse verfolgen, weiter Videos hochladen und mich auch ein wenig in der englischsprachigen Blogwelt über Kommentare zu 12seconds kundig machen.
Hell-o, ich danke dir sehr für deinen aufklärenden Post. Soeinen hab ich schon länger gesucht, ich war mir nämlich nicht sicher, ob 12seconds die Funktionen bietet die ich suche.
Aber da du schreibst, dass man aus dem Browser Videos aufnehmen kann, bin ich überzeugt, dass ich was damit anfangen kann.
Jetzt fehlt nurnoch die Einladung, aber auch da kannst du mir vielliecht helfen 🙂
Freut mich, dass dir mein Bericht weiter geholfen hat. Du hast soeben eine E-Mail erhalten.
Die Macher von 12seconds – der/das Videotwitter – haben eine neue Idee. Täglich wird eine “Challenge” (Herausforderung, Wettbewerb) gestartet. Die Mitglieder werden eingeladen zu einem bestimmten Thema Beiträge zu verfassen. So
Vor mehr als zwei Jahren entdeckte ich den Micro-Vlogging-Dienst 12seconds. Im Laufe der Zeit schrieb ich einige Artikel und experimentierte ein wenig damit. 12seconds war quasi das Videotwitter. Ein Videobeitrag durfte nur 12 Sekunden betragen. Eige
So, ein wenig Provokation im Titel. Nur ein klein wenig 😉 Der Twitter Video Dienst “Vine” ist nun auch im Web verfügbar. Wer Vine nicht kennt. Damit lassen sich kurze (sich immer wiederholende) Videos aufnehmen und posten. Die Idee ist aber