Gestern lief der Eurovision Song Contest über die Bühne. Wie immer ein Spektakel, das man mögen, ablehnen oder ignorieren kann.
Was mich gestern fasziniert hat, war, dass es – aus meiner Sicht – auch im Fediverse ein gemeinsames Ereignis war.
Die einen haben erst mal alle Hashtags gepostet, die man muten (blocken) sollte, damit nichts zum Contest in die Timeline gespült wird.
Die anderen waren voller Vorfreude. Und dann strömten die Nachrichten, Meinungen und (witzigen) Kommentare nur so in meine Timeline. Zu jedem Song gab es ein Meinungsspektrum.
So wurde der Song Contest zu einem Ereignis, das über viele Instanzen lief. Manche Server liefen mit höherer Last, weil die Instanzbewohner:innen nur so posteten. Technisch interessant war auch die Frage, ob bei der schnellen Abfolge der Songs die Kommunikation zwischen den Instanzen funktionieren konnte. Denn jede Instanz musste Postings von den anderen abholen und wieder dorthin zurücksenden. Das scheint aber in vielen Fällen gut funktioniert zu haben.
Es hat sich also gezeigt, dass das Fediverse und seine dezentrale Struktur das gemeinsame Verfolgen, Teilen und Kommentieren von Ereignissen durchaus möglich macht. Und das ist gut so. Damit hat das Fediverse eine Fähigkeit, für die Twitter oft gelobt wird: Man kann Ereignisse oder Geschehnisse (Wahlen, Freiheitskämpfe, …) verfolgen und nahezu in Echtzeit darüber kommunizieren. Das kann unter anderem wichtig werden, wenn man Unterstützer:innen und Beobachter:innen braucht.
Aber ich bin jetzt kein absoluter Kenner der Technik. Vielleicht gab es da und dort Probleme. Wenn jemand etwas darüber weiß, würde mich das interessieren.
Ansonsten hat es Spass gemacht. So skurril der Song Contest manchmal ist. Was ihn zu einem Ereignis macht, ist das gemeinsame Erleben und der Austausch darüber. Den auch das Fediverse für mich möglich machte.