Endlich komme ich mal dazu, das zu lesen, was bei einer von mir aufgeforderten Tipperei rauskommt 😉 Wie erwartet sehr interessant, Danke.

Das mit dem Papier denke ich mir auch manchmal. Vor allem ist es oft schneller zur Hand, als eine App geöffnet ist, egal ob Task-Manager, Mind-Mapping-Tool oder sonstwas. Aber nach kurzer Zeit wird mir dann doch wieder schmerzlich aufgezeigt, weswegen ich kein Papiermensch bin. Ich schreibe zu langsam und meine Schrift ist zeitweise sogar für mich unleserlich. Auch Korrekturen gehen nicht, geschweige denn eine nachträgliche Umstrukturierung der Notizen (was bei meinem hin und wieder chaotischen Denkweise öfter nötig ist, als man meinen mag).

Ich zwinge mich in letzter Zeit vermehrt zum Mind-Mapping, habe auch MindNode Pro gekauft (deutscher Entwickler) und fahre damit verdammt gut. Vor allem verlier eich mich dabei nicht im Auformulieren von Sätzen, sondern bin gezwungen mangels Platz nur Stichpunkte zu schreiben. Dadurch kann ich einzelne Inspirationsblitze schneller einfangen und vergesse weniger.

Jedoch hat das Ganze „aufschreiben um nichts zu vergessen“ doch einen großen Haken: das Gedächtnis wird schlechter. Natürlich vergisst man faktisch weniger, da man alles notiert und zum entsprechenden Zeitpunkt erinnert wird. Wenn ich allerdings mal versuche mir etwas analog zu merken, scheitere ich idR kläglich. Das nervt irgendwie, aber ich wüsste nicht, wie ich das umgehen sollte. Auf jeden Fall habe ich aber deshalb Respekt vor Leuten wie dir, die es schaffen, Ideen o.ä. im Kopf – und nur dort – festzuhalten.

Wo ich ein bissl Kontra geben muss ist beim Satz:

„Workflow heißt schlussendlich, dass die Worte fliessen, die Ideen in dein Blog wandern und nicht, dass die Buchstaben von App zu App schön weiter gereicht werden.“

Ich halte Ideen für Blogartikel mobil über eine Kombination aus Drafts und Things fest, wandle sie am Rechner in Artikelentwürfe in nvALT um, mache später in Byword einen fertigen Artikel draus, greif dabei heftig au TextExpander-Snippets zurück und veröffentliche das ganze mit Keyboard Maestro in WordPress.

Das sind 7 (!) involvierte Apps/Tools. Doch das ist ein Workflow, der dazu führt, dass ich im Endeffekt eine Menge Zeit spare. So kriege ich die Dinge am besten erledigt. Und darum geht es. „Dass die Worte fließen“ heißt, dass man Dinge erledigt bekommt. Und *das* ist wichtig.

Manchmal verhindert man, dass man Dinge erledigt bekommt, indem man versucht einen Workflow zu basteln. Und das ist vermutlich auch das, was du versuchst zu sagen. Statt ewig die Tools im Fokus zu haben, sollte die Tätigkeit, die Arbeit, das Ergebnis im Vordergrund stehen. Oftmals ist man besser dran, wenn man einfach mal macht, statt die Zeit damit zu verbringen, sich Gedanken über das „wie“ zu machen.

Trotzdem ist „Workflowing“ an sich nicht unwichtig und kann mit ein bisschen Tuning sehr wohl dazu führen, dass man Dinge schneller erledigt kriegt. Zumindest ist das meine tiefe Überzeugung.

Und schlussendlich noch etwas zu TaskPaper: wäre ich nicht so tief mit Things verzahnt, hätte ich es schon lange ausprobiert. Einfach weil ich so ein Plain-Text-Fan geworden bin. Doch ich glaube nicht, dass sich die Umorientierung und der Aufwand dermaßen lohnt, dass ich dafür Things hinter mir lassen kann. Mal schauen.

Jedenfalls noch mal danke für deinen Beitrag. Trifft – wie du liest – einen Nerv bei mir 😀