Ich habe mich auch schon länger mit App.net beschäftigt und heute dazu entschlossen mich dort anzumelden. Meines Erachtens nach ist die Idee hinter App.net eine wirklich gute Chance.
Man darf nicht vergessen, dass momentan die Alpha-Phase läuft und daher bin ich auch davon überzeugt, dass sich das Preismodell irgendwann ändern bzw. erweitern wird. Der Artikel „Das Potential von Appnet richtig verstehen“:http://pixelsebi.posterous.com/das-potential-von-appnet-richtig-verstehen geht hier wirklich etwas in die Tiefe.
App.net ist also wirklich nicht viel mehr als die Bereitstellung der Infrastruktur. Wie und wozu man diese dann nutzt steht auf einem anderen Blatt.

So könnte man SMS-Dienste vollständig mit App.net ersetzen (ähnlich wie Apples iMessage oder WhatsApp) und womöglich sogar noch besser machen: Nur noch eine App für öffentliche Posts à la Twitter und SMS-ähnliche Kurznachrichten. WhatsApp oder iMessage haben hier wieder Grenzen, da Apps eben nur von diesen Unternehmen entwickelt werden können. Möchte man also WhatsApp auf einem Gerät mit WebOS (z.B. Palm) nutzen, dann ist man darauf angewiesen, dass die WhatsApp Inc eine App für dieses OS entwickelt. Entscheiden diese sich dagegen, dann hat man Pech gehabt.
In Anbetracht der Menge an Anwendungsbereichen könnten somit auch größere Unternehmen hier später mal eine Art „Flatrate“ buchen und dafür alle Ihre Geräte über App.net kommunizieren lassen. Die iMessage-Lösung von Apple verlangt von Apple auch einiges an Infrastruktur (Server, Traffic, Entwickler, Wartung etc.) und wenn man eine vergleichbare Lösung anbieten möchte (z.B. Samsung), wäre man bei App.net vielleicht gut aufgehoben.

@Grischa: Pubsubhubbub ist meines Wissens nach kein fertiger Dienst, den man sich herunterladen und installieren kann. Vielmehr ist Pubsubhubbub ein Protokoll für eine Art Push-Benachrichtigung von unterschiedlichen Geräten untereinander. Man benötigt also trotz diesem frei zugänglichen Protokoll noch das KnowHow (Entwickler) um die entsprechende Software entwickeln. Hinzu kommen Kosten für den Server und Traffic. In Anbetracht dieser Voraussetzungen erscheint es mir nicht so trivial einen Vergleichbaren Dienst eigenständig aufzusetzen.
Als Entwickler wäre ich dazu vielleicht sogar in der Lage (mit genug Zeit, Kaffee und Geld), aber es lohnt sich unterm Strich nicht. Meine Buchhaltung könnte ich auch vollständig selbst erledigen, aber auch das lohnt sich bei mir nicht und daher gebe ich solche Sachen gerne weiter.

Überzeugend finde ich an App.net, dass das Konzept eines der wenigen ist, welche direkt mit einer Monetarisierung planen. Das schafft zum einen Vertrauen, weil man mit offenen Karten spielt – keiner lebt von Luft und Liebe – und räumt zusätzlich das leidige Problem aus dem Weg, wie man später mit einer tollen Idee Geld verdienen kann.
Zusätzlich könnte App.net ein guter Indikator dafür sein, ob sich solche Startups durchsetzen können, oder am Ende wirklich die oft propagierte Kostenlos-Mentalität siegt.

Ich lasse mich gerne überraschen!