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Barcamps und Familienfreundlichkeit

Spielende KinderPeter Purgathofer hat mir per Twitter „folgende Frage“:https://twitter.com/#!/peterpur/status/123293688108552192 gestellt:

bq. @RobLen warum müssen barcamps eigentlich immer am wochenende sein? ist nicht sehr familienfreundlich 🙁

Gute Frage. Schlussendlich kann ich es nicht beantworten und würde mich über Beiträge, Blogartikel, Kommentare, Hinweise,… freuen.

Aber ein paar Gedanken habe ich mir doch gemacht …
h2. Wochenende?

Zuerst ein Blick auf die „nächsten Barcamps“:http://barcamp.at. Keine perfekte Statistik, aber die meisten finden wirklich am Wochenende statt. Allein das „Gov2.0Camp“:http://www.barcamp.at/Gov2.0camp_Vienna_2011 ist auf einen Freitag gelegt, ein zweites Barcamp findet von Freitag bis Samstag statt. Ansonsten: nur am Wochenende.

Woran liegt das?

Berufstätige Menschen haben eben am Wochenende Zeit. Auch wenn ein Barcamp noch so spannend ist, man nimmt sich dafür nicht gerne ein, zwei Tage frei. Noch dazu muss man bei Barcamps Anfahrtszeiten einplanen und somit doch ein wenig von der Freitagsarbeitszeit abknappern etc.

Locations (an denen Barcamps in Wien in letzter Zeit stattfinden) wie die Räume von HP, Microsoft oder Sector5 sind ebenso nur am Wochenende für eine solche Veranstaltung frei.

Die Alternative ein Barcamp während der Woche durchzuführen stellt sich somit für viele nicht. Bei Barcamps, die bestimmte Berufsgruppen ansprechen – die dann quasi dienstlich/beruflich dort wären – sollte es aber doch die Möglichkeit geben auch wochentags etwas anzubieten. Kennt dazu jemand gute Beispiele?

h2. Familiengerecht?

Frau mit Kinderwagen

Kinder auf Barcamps sind nichts ungewöhnliches. Wobei ich eine dezidierte Kinderbetreuung noch nie erlebt habe. Mutter oder Vater musste sich selbst darum kümmern, wie er/sie Kind(er) und Barcamp Sessions in Einklang brachte. Manche brachten auch ihre Partner mit, die sich dann beim Barcamp um die Kinder kümmerten, während man selbst etwas mehr „Bewegungsraum“ hatte.

Bei Barcamps außerhalb des eigenen Wohnorts nehmen manche ihre Familie mit, die dann ein wenig Urlaub macht, während man selbst barcampt.

Als das BasicThinking Blog noch Robert Basic gehörte bloggte dieser über „Barcamp und Familie“:http://www.basicthinking.de/blog/2007/06/14/barcamp-familie. Wäre interessant, wer sich für eine Kinderbetreuung auf einem Barcamp interessieren würde – und ob so ein Angebot jemand sponsern würde?
Nun, zumindest beim Barcamp Mitteldeutschland gab es diese Wochenende „eine Kinderbetreuung“:http://barcampmd.mixxt.com/networks/wiki/index.kids. Eine Googlesuche gab noch weitere Treffer. Sind da deutsche Barcamps den österreichischen voraus – oder sind das auch die Ausnahmen?

Die Diskussion bzw. die Suche nach Hinweisen ist hiermit eröffnet …

16 Kommentare

  1. Ja, Freiwilligen-Engagement ist ein Einschnitt in die kostbare Frei- und damit in diesem Fall Familienzeit. Es wäre einem Barcamp und seiner Idee nur üblich, dass diejenigen, die etwas wollen, sich darum kümmern, dass es geschieht, sprich: Wer Kinderbetreuung im Vorhinein will, wird sich darum kümmern, dass es eine solche gibt. Und ja, es ist eine Frage der Prioritäten und auch mir fällt es schwer, diese zugunsten einer Bar- oder Createcamp-Idee zu setzen. Und wieder ist jeder einzelne gefragt: Wer will, machts möglich – Beispiele gibts zuhauf.

    • Sich darum kümmern ist manchmal wohl nicht so einfach … aber zumindest könnte man es artikulieren. Wenn es immer wieder Menschen im Barcamp Wiki wünschen, dann würden sich sicherlich auch (ev. kreative) Ideen finden.
      Nachfragen, anfragen, diskutieren,… ja, so wie Barcamps funktionieren.

  2. Ich war ja nicht nur schon bei etlichen Barcamps, ich bin auch dreifache Mutter. Das nur als Disclaimer, weil ich mich gleich aufregen werde:
    Kinder hindern nicht. Weder am Barcampbesuch noch an anderen Freizeitgestaltungen.
    Was eventuell hindert sind Phantasielosigkeit und der typisch österreichische Ansatz, dass die lieben Kleinen auf gar keinen Fall am Erwachsenenleben teilnehmen sollen. Meine Drei waren schon auf Barcamps, Univeranstaltungen und bei Lesungen. Teilweise schlafend im Tragetuch, teilweise aktiv teilnehmend wie beim CreateCamp. Kinder sind eventuell eine Ausrede, aber kein Hindernis.

    • Hoffe, dass ich in meinem Text nicht behauptet hätte, dass Kinder ein Hindernis sind.

      Wobei ich mal annehme, dass nicht die Frage der Kinder(betreuung) DAS Thema ist sondern die Diskussion ob man/frau schon wieder seine Freizeit in ein Wochenend-Barcamp investieren möchte – statt in die Familie.
      Aber auch dazu gibt es wohl Ansätze etwas anders damit umzugehen…

      Würde mich freuen, wenn es dazu noch weitere Blickwinkel (Kommentare) gibt…

  3. Romana X. Cravos Romana X. Cravos

    Also die Kinder auf den Bildern sind meine 🙂 und an jenem Wochenende war Barcamp und ich wollte unbedingt hingehen. Mit genug Spielzeug unter dem Arm und der Hoffnung, dass sie sich nicht allzu schlimm gebärden habe ich mich auf den Weg gemacht und wollte ausprobieren, wie das denn so ist, auf ein Barcamp mit Kindern gehen.

    Und ich muß sagen: es war halb so schlimm. Es war – im Gegenteil – sehr entspannt und die Kinder hatten auch (zumindestens hab ich nichts gegenteiliges vernommen) Spaß dabei.

    Nie hätte ich erwartet, bei einem Barcamp eine Kinderbetreuung zu bekommen. Nachdem es kein Problem war, die Kinder mit zu nehmen und alle sehr nett und verständnisvoll waren, hätte ich auch keine Kinderbetreuung gebraucht.

    Ok, ehrlicherweise war ein durchgehendes sitzen bei einer Session nicht wirklich möglich. Trotzdem habe ich teilgenommen und auch mitdiskutiert, mir hat es gereicht und eine Aufteilung zwischen den Bedürfnissen der Kinder und meinem Interesse am Barcamp teilzunehmen hat sich gut vereinen lassen.

    Zum Termin möchte ich aber schon anmerken, dass für mich ein Barcamp NUR am Wochenende möglich ist. Wäre ein Barcamp unter der Woche und ich müßte mir Urlaub dafür nehmen, könnte ich niemals nie daran teilnehmen.

    Dann schon lieber am Wochenende und MIT Kindern.

  4. Hallo zusammen,

    die von Robert aufgeführten Gründe sind es sicherlich auch überwiegend, warum BarCamps an Wochenenden stattfinden.

    Ein Grossteil der Teilnehmer ist die Woche über eben durch Arbeit verhindert und die wenigsten Chefs geben den MAs frei wegen einem Camp. Und wie schon richtig erwähnt, so werden die Räume eben meist von Unternehmen bereitgestellt – in der Woche sitzen da dann eben die Angestellten – also kein Platz für ein BarCamp und deren Teilnehmer.

    Und gerade weil eine solche Teilnahme an einem Wochenende ein Einschnitt in das Familienleben ist, halte ich eine Kinderbetreuung für sehr wichtig. Ich kenne die östereichische Barcamp-Szene nicht, aber in Deutschland wird dies bei manch einem Barcamp schon mit angeboten.

    Wie aber auch schon richtig erwähnt hängt es auch an den Teilnehmern. Wenn eine Kinderbetreung gewünscht ist, so sollten Teilnehmer dies rechtzeitig im Vorfeld an das Orgateam bekannt geben oder eben – im Sinne eines BarCamps – auch selbst organisieren. 🙂

  5. Ich schliess mich Susanne und Romana an, wenn die Barcamps unter der Woche wären müsste ich genauso überlegen ob ich hingehen kann. Ja, Barcamps sind berufsbezogen aber vom Arbeitgeber nicht immer als berufsnotwendig gesehen. Wenn man selbständig ist, kann man sich überlegen, ob man für das Barcamp eher die Arbeitszeit opfert oder die Familienzeit. Geht auch nicht immer, muss selektiv handeln und vieles auslassen, mein Kind mitnehmen würde ich nicht, da ich neben ihr mich überhaupt nicht konzentrieren kann. Die strikte Unterteilung: Wochentage sind für die Arbeit, Wochenende ist für Familie teile ich nicht mehr, deswegen habe ich mich selbständig gemacht, deswegen hole ich meine Tochter um 3 ab, somit endet mein Arbeitstag, dafür kann ich aber abends oder am Wochenende arbeiten, und wenn es sein muss ein Barcamp besuchen;)

  6. peter purgathofer peter purgathofer

    also, weil ich offenbar missverstanden wurde: mein problem ist nicht, dass ich keine betreuung üfr die kinder finden würde.

    mein problem ist, dass ich einen fulltime-job pflege, und daher nur am wochenende wirklich zeit mit den kindern verbringen kann. und will. und da entscheide ich mich nur in aussergewöhnlichen fällen dagegen.

    meine prioritäten sind da sehr zu gunsten meiner familie. drum komm ich eben nur zu den barcamps, die ganz wichtig für mich sind. und die, so schließt sich der kreis, könnten auch unter der woche sein, weil ich da flexibler bin als am wochenende.

    das bedeutet aber auch, dass kinderbetreuung meine probleme nicht lösen. vielleicht bin ich aber einfach auch ein sentimentaler einzelfall, der sein privatleben zu wichtig nimmt.

    so. damit hab ich eine lange diskussion vermutlich auf den kopf gestellt. sorry fürs missverständnis zu beginn, manchmal sind die 140 twitter-zeichen eben ambivalent…

    • JedeR hat andere Prioritäten und vereinbart Familie, Privatleben und Barcamp anders.

      Kein Sorry notwendig. Im Gegenteil. Du hast damit eine interessante Diskussion gestartet. Wie du an den Kommentaren (es gab auch noch welche auf Facebook und Google+) siehst bewegt das Thema.

      Von dem her würde ich gerne noch dran bleiben und weitere Facetten beleuchten.

    • ich muss mich peter anschließen – ich würde gerne auf barcamps gehen, aber ich muss auch einmal bei meinen kindern sein und ihnen die zeit geben 🙂

  7. genau wir alle haben unsere prioritäten und wünsche, daher verstehe ich die diskussion überhaupt nicht, wem es wichtig ist dass das barcamp wo er hin will unter der woche ist, soll er/sie das unter der woche machen, und wenn eine/r das eher am wochenende haben will soll er/sie das am wochenende machen, ob ich hingehe ob ich zeit habe ob es meinen kalender hineinpasst muss ich sowieso bei jedem barcamp erneut überlegen, ich gehe nicht zu einem Barcamp nur weil eines stattfindet.

  8. Auch wenn ich nicht so viel blogge wie früher, so gibt es nach 2010 auch 2011 einen Blog-Jahresrückblick. 137 Artikel im Jahr 2010 stehen (mit diesem) 106 für das Jahr 2011 gegenüber. Ich hoffe das ist keine langfristige Tendenz 😉 Aber nicht nur Twitt

  9. Am 1. April 2012 findet im OTELO Vöcklabruck das zweite Open Barcamp Salzkammergut statt. Plätze sind noch frei. Das OTELO wollte ich mir gerne mal ansehen, da es ein Offenes Technologielabor, ein Ansatz, der sich europaweit in dieser oder jener Au

  10. Der “Andere Sachen” Blogger schreibt einen Rant über Barcamps sind was für Leute, die nichts zu tun haben. Warum das? Weil angeblich Barcamps innerhalb von Minuten ausgebucht seien, man kein Ticket mehr bekäme,… und daher dies wohl nur Me

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