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Posterous, Tumblr, soup.io oder

Gestern bekam ich eine E-Mail:

bq. Sag mal wie findest Du das neue Posterous-space? Und ist das bei dir auch so langsam? Und ich finde es wenig selbsterklärend wenn man einfach ein Blog starten will… Kennst Du Tumblr oder sonst was ähnliches – leichtes – einfach zum starten?

Hmm, nicht einfach zu beantworten. Aber ich versuche mal ein paar Gesichtspunkte zu beleuchten.Vorab. Ich möchte in die Diskussion noch „soup.io“:http://soup.io bringen. Soup ist – wie „Posterous“:http://posterous.com und „Tumblr“:http://tumblr.com ein so genannten Tumble-Blog. Sie sind dafür gedacht allerlei Schnipsel aus dem Internet zu sammeln und entsprechend aufbereitet darzustellen.

Auf den ersten und zweiten Blick ähneln sich alle drei Dienste.

Posterous hat mit „Spaces“ seinen Fokus auf die Möglichkeit gelegt, dass man nur eine begrenzten Anzahl von Personen sein Blog zugänglich machen kann bzw. mit mehreren gemeinsam bloggt. Das kann auch Soup. Tumblr hat nur die Einschränkung, dass Beiträge vom Blogbesitzer freigeschaltet werden müssen. Das kann für gemeinsame Blogs etwas hinderlich sein.

h2. Artikel erstellen

Vor den Spaces betonte Posterous die Möglichkeit mittels Mails (an eine individuelle Adresse) Blogartikel an sein Blog zu senden. Nun, auch diese Funktionalität bietet sich mit allen dreien.

Eine Spezialität von soup.io ist der automatische Import aus verschiedensten Diensten. Neue Fotos auf Flickr, neue Links in delicious, irgendein RSS-Feed, … all das wird automatisch in Soup geladen. Einen Teil dieser Funktion kann man zumindest über „IFTTT“:http://ifttt.com nachbilden (siehe mein Artikel „ifttt – Webdienste-Baukasten“:https://nureinblog.at/3257-ifttt-ifthisthenthat-Webdienste-Baukasten.

Während Posterous Editor nur ein Textfeld kennt, in das man Texte, Links, Bilder hochladen,… kann sind Soup und Tumblr vielseitiger. Texte, Links, Bilder, Filme,… für all das gibt es jeweils eigene Eingabemasken um den/die Tumbl Bloggerin so gut wie möglich zu unterstützen. Ein Spezialität bietet Soup mit einer eigenen Eingabemaske für Termine. Das eigene Blog bietet dann einen iCal-Feed um so eingegebene Termine in Offline- und Online-Kalender zu importieren.

Soweit mir bekannt bietet Soup dafür keine eigene iPhone oder Android App während dies Posterous und Tumblr tun. Mein subjektiver Eindruck: Tumblr wird von einigen weiteren Mobile Apps unterstützt während Posterous von etlichen Twitter Clients für Videos und Fotos verwendet wird.

Tumblr wird noch dazu von einigen Desktop Blogging Clients unterstützt, wie z.B. „Marsedit for Mac“:http://www.red-sweater.com/marsedit/.

Außerdem bieten alle drei Dienste

h2. Artikel verteilen

Soup und Tumblr leiten ihre Beiträge auch an Facebook weiter. Auch hier kann man sich mit IFTTT behelfen. Posterous hat sich auf die Fahnen geheftet, Artikel (oder Artikelinhalte) an etlichste Dienste weiterzureichen. Flickr, Youtube, Vimeo, Twitter, Facebook, Blogger, …. und vieles mehr. Einfach ein paar Fotos in einen Blogbeitrag gesteckt und diese landen – bei entsprechenden Voreinstellungen – als Album auf Flickr und Facebook.

h2. Slideshows und Co.

Posterous Blog aufrufen, auf „Slideshow“ klicken und schon klickt man sich durch die geposteten Fotos. Soup kennt weiters „TV“, dass quasi ein zappen durch alle geposteten Videos erlaubt.

h2. Bedienung und Aussehen

Ganz einfach anfangen? Prinzipiell geht das mit allen drei Diensten. Registrieren und danach kann man Artikel erstellen. Bei Posterous bin ich jetzt ein wenig voreingenommen. Die Umstellung auf „Spaces“ hat die Benutzerführung verändert und das hat mich anfangs ein wenig verwirrt. Ob NeueinsteigerInnen leichter damit zurecht kommen?

Eigentlich könnte ich antworten: Probiere es doch selbst aus. Alle drei Dienste sind kostenlos und wie gesagt: Der Einstieg dauert 5 Minuten. Das heißt in einer Stunde hat man einen ersten Einblick in alle drei Dienste und kann dann je nach Gefühl und Wünschen auswählen.

Ach ja, per CSS etc. kann man bei allen drei Diensten das Aussehen seines Blogs (bis zu gewissen Grenzen) anpassen und ändern.

h2. Alternativen

Die drei oben genannten Dienste überzeugen mit vielen Features und sich doch noch relativ einfach bedienbar. Ein wenig ausgefallener wären dann noch:

* „txt.io“:http://txt.io/ – siehe mein Artikel [[txt.io für den minimalisten in mir]]
* Wer ein wenig Webspace frei hat, der/die könnte sich auch „Flatpress“:http://www.flatpress.org/home installieren, dass keine Datenbank braucht
* Etwas exzentrisch wäre es „Twitlonger“:http://www.twitlonger.com zum „Dauerbloggen“ zu verwenden. Andererseits ist man damit gleich mit Twitter gut verbunden.
*

h2. Zwei Dinge zum Schluss

Eine Antwort bin ich noch schuldig. Ganz zu Anfang der „Spaces“ war Posterous sehr langsam, jetzt kommt mir die Geschwindigkeit wieder „normal“ vor.

Einen Tipp möchte ich am Schluss noch anbinden. Egal welches Blog man startet. Besorgt euch eine eigene Domain dafür (ja, das geht auch bei den oben genannten Diensten). Denn wenn ihr doch mal auf ein selbst gehostetes Blog etc. umsteigen wollt, dann könnte ihr die Domain einfach mitnehmen und somit auch eure LeserInnen.

Und doch noch ein dritter Punkt. Obiges sind nur ein paar Gesichtspunkte. Gerne würde ich die Meinung und Erfahrungen meiner LeserInnen erfahren…

5 Kommentare

  1. Da muss ich glatt meinen ersten Kommentar daruntersetzen. Mir sind alle drei Dienste bekannt, habe alle ausgiebig testen können und bin zum selben Entschluss gekommen wie Du: Posterous ist mir von allen dreien definitiv am sympathischsten. Warum? Weil ich bei Posterous nicht gefragt werde was ich posten will. Vielmehr steht die Funktion, seine Posts mittels Email einzusenden im Mittelpunkt. Für Leute wie Dich und mich mag das trivial sein. Aber genau diese Eigenschaft ist es, die es so einfach macht Inhalte zu erstellen.

    Wenn es um das Aussehen geht ziehe ich David gegen Goliath dem Startup aus Österreich vor. Soup kann per CSS seinen eigenen Bedürfnissen angepasst werden, lässt aber keinen Eingriff ins eigentliche Template zu. Vielleicht braucht es das auch nicht. Elemente lassen sich dort per Backend ab- und zuschalten. Posterous lässt einem da etwas mehr Freiheiten. Das Markup zu verändern ist kein Ding. Wer es wirklich Hardcore braucht sollte zu Tumblr greifen. Die massenhafte Anzahl an Themes (von denen auch Posterous profitieren kann) und die Möglichkeit, Javascript in den dortigen Designs zu verwenden ist gegeben.

    Für mich ist allerdings nicht direkt ersichtlich, warum Du gerade auf Posterous setzt? Sind es die Apps, die dafür verfügbar sind? Vielleicht ist dieser Artikel nicht der richtige Ort für diese Diskussion, aber ein Statement dazu wäre nett.

    • Danke für dein Erläuterungen und Ergänzungen.

      Natürlich ist das der richtige Ort 🙂

      Für mich war „damals“ Posterous die richtige Wahl aufgrund

      * der einfachen Möglichkeit per E-Mail (und damit auch per einfachen Handy) ein Foto etc. an ein Blog zu senden und
      * dass die Blogbeiträge so einfach weiter verteilt werden. D.h. so ein Foto landet auch auf Flickr und der Blogbeitrag wird automatisch noch bei Twitter angekündigt/beworben.

      Außerdem gefiel mir das Grundlayout von Posterous – einfach und klar (und schöner weißer Hintergrund 🙂 Außerdem konnte ich umgekehrt ein Foto twittern und Posterous als Fotoalbum nutzen. Apropos, die Fotoalbumfunktion fand ich ebenso sehr fein.

      Das waren – bzw. sind es tw. noch immer – die Gründe für die Wahl von Posterous. Schlussendlich neben sachlichen Argumenten auch eine Frage, welcher Dienst einem sympathisch ist.

  2. Danke für Deinen Beitrag! Hab mir Tumblr und Soup.io auch angesehen, Posterous ist dank Eingriffe ins CSS jedoch weit vorne. Das wars aber auch schon.
    Die neue Usability läßt grüßen und vor allem Neueinsteiger brauchen Hilfe um sich zurechtzufinden.

    Ein Beispiel:
    Login ist rechts oben, kaum auffindbar.
    Einmal eingeloggt gelangt man auf die Übersicht der Spaces, die so groß geschrieben sind, dass man meint Posterous glaubt wir sind alle blind…
    Und der Name Spaces für Blogs … warum muss man immer Fremdsprachen lernen? #fail

    Um zum eigenen Blog zu kommen:
    1. Klick auf Spaces
    2. Klick auf den Namen des Blogs – hier gibts dann die bekannte Liste der Postings (auch supergroß geschrieben…)
    3. Klick auf View Website
    Ok, nur 3 Klicks (vorher wars Einer!!)

    Und „Settings“ ist beim Profil gleich benamst wie bei den (Spaces)Settings – auch sehr unglücklich gelöst („was denn jetzt, welches der beiden Settings…“)

    Noch unübersichtlicher wirds wenn man selbst andere Blogs abonniert hat. Der Reader listet brav alle auf – aber im Ernst – dazu hab ich einen RSS-Reader….
    Nicht, dass jetzt wie früher, dier Blogbeitrag auf geht, nein man sieht sozusagen die Backendansicht der Blogs, dh will ich mir einen abonnierten Blog in Webansicht ansehen, braucht es noch ein paar Klicks mehr….

    Mein Fazit: Bestehendes kann man ruhig belassen, ist halt etwas umständlicher. Aber für Neues nur als Zwischenlösung geeignet, mehr aber auch nicht mehr. Schade.

  3. jke jke

    Ein älterer Artikel, aber dennoch: seid Ihr immer noch bei Posterous dabei? Weil das seit dem Aufkauf durch Twitter bei mir ständig ein Eigenleben entwickelt (IFTTT-Fehlerquellen schon ausgeschlossen) und manchmal doch sehr träge ist. Bin aber unschlüssig, auf welchen Dienst ich danach wechseln soll oder ob das überhaupt Sinn macht…

    • nein, stillgelegt. Hab Serendipty und WP in Verwendung. Denke „zurück zum Ursprung“ ist wohl das Beste – eigener Webspace, eigenes Blog…

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