Ich erkenne mich im ersten Absatz deutlich wieder. Und ich habe auch schon in einer 140-Zeichen-Diskussion sinngemäßg behauptet, dass Twitter nur das Leben widerspiegelt, bei den einen natürlich mehr als bei den anderen. Wie bereits Bea geschrieben hat, passiert im Leben immer alles gleichzeitig und nebeneinander. Profund und profan sind immer Nachbarn (und Ansichtssache).
Wenn ich mein Leben jedes Mal pausieren müsste, wenn irgendwo eine Katastrophe (egal welchen Ausmaßes) passiert, hätte ich bis jetzt wohl nicht wirklich gelebt. Natürlich bedrücken mich Ereignisse wie dieses und machen mich nachdenklich und selbstverständlich schaue ich, ob oder wie ich zu einer Verbesserung beitragen kann. Das ändert aber nichts daran, dass in meinem Fall Freunde Geburtstag und wir viel Spaß bei den Feiern hatten (wobei Japan durchaus auch Thema war).
Es gibt nichts Verwerfliches daran, auch in solchen Zeiten Glücklich zu sein, es sein zu wollen oder einfach nur seinen Alltag zu leben. Und auch nicht, wenn man dies in die Welt hinaustragen möchte (oder zumindest zu den 300 Followern). Man ist deswegen weder ignorant noch indifferent. Natürlich bestätigen auch hier schillernde Ausnahmen die Regel, auch das gehört zum Leben.
Durch Dienste wie Twitter & Co. ist es sehr einfach geworden, sich den Weltschmerz auf die eigenen Schultern zu laden. Ich verstehe jeden, der sich in Krisenzeiten von Twitter absentiert. Nicht nachvollziehen kann ich hingegen Menschen, die anderen den Mund verbieten wollen, nur weil diese anders oder eben nicht öffentlich damit umgehen.