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Stell dir vor dein Lieblingswebdienst verschwindet

Nachdem ich derzeit ein wenig viel 😉 in „Posterous“:http://posterous.com blogge („Schnipselblog“:http://schnipselblog.info, „webtermine.at“:http://webtermine.at) kam mir natürlich der Gedanke, was passiert, wenn Posterous auf einmal Pleite geht, zusperrt, verschwindet.

Nun, ich habe die Daten, und kann sie mühselig woanders (unter gleicher Domain) wiederherstellen.

Aber ist es das fremdgehostete Blog, ist es Facebook, ist es Flickr, ist es… was euch am meisten abgehen würde, euch kurzfristig fast in Verzweiflung stürzt (länger wäre bedenklich)?

Sollte man vielleicht doch alles (Bilder, Texte, Filme) im eigenen Blog ablegen und andere Dienste nur zur Verteilung nutzen? Oder ist egal, wenn ein Dienst und die dort von mir vorhandenen Daten verschwinden. Wie nachhaltig ist so ein Blogtext in Posterous, dass er in einem Jahr noch gelesen wird? Wie interessant ist das Fotoalbum in Facebook, dass in einem Jahr noch wer hineinschaut nachdem alle mal schnell nach der Erstellung sich gegenseitig getaggt haben?

Ist es der (dehnbare) Augenblick der zählt, die Wochen und Monate in denen ich z.B. auf Posterous blogge, dort Menschen über Kommentare und Subscriber kennenlerne und mich mit Ihnen austausche. Die, die intensiver Kontakt mit mir haben, werden es auch bald außerhalb des Dienstes tun. Sie sind dann nicht verschwunden nur weil dieser eine Web (2.0) Dienst verschwindet. Oder?

Ich bin neugierig auf eure Gedanken…

19 Kommentare

  1. Irgendwie sind wir ja doch Jäger und Sammler und vor allem den Sammlern würde es wohl weh tun, wenn ihre Fotos, Blogbeiträge, etc. plötzlich verschwunden sind. Mich würde wahrscheinlich auch der Schlag treffen, wenn meine Blogposts auf einmal nicht mehr existieren würden.

    Auf der anderen Seite bewahren wir auf unserer Festplatte über Jahre hinweg Dokumente auf. Und wie oft brauchen wir sie noch einmal? 99,9% der Files brauchen wir gar nicht mehr. Insofern sollten wir so einen Online-Verlust dann eigentlich auch verschmerzen können. Wenn wir halt keine Sammler wären. 😉

    • Mit den „Jägern und Sammlern“ hast du wohl recht.
      Was mich schmerzen würde wäre, wenn mein Blog weg wäre und ich kein Backup hätte. Da wäre viel Geschichte, viele Kommentare, viele Erlebnis auf einmal ausgelöscht. Auch das wäre aber irgendwie verschmerzbar – und ich fange einfach von neuem an.

      Meine Frage ging natürlich auch in die Richtung Webdienste, wo man nicht so einfach ein Backup hat. Aber braucht man all die Gruppen in Facebook, die Tweets in Tw…?

      Und auch zu meiner Festplatte muss ich dir recht geben. Das was ich manchmal brauche finde ich nicht ob weiß gar nicht, dass ich es suchen könnte. Manches schaue ich mir aus nostalgischen Gründen manchmal an, aber brauchen..? Nicht wirklich.

  2. Ich nenne so etwas „fremd gehostete Dienste“ und bemühe mich möglichst wenige davon zu benutzen. Natürlich geht das nicht immer. Soziale Netzwerke, Foren oder Suchmaschinen machen selbst gehostet wenig Sinn, schliesslich wären das dann für andere fremd gehostete Dienste.

    Das Thema beschäftigt mich schon ziemlich lange, auch (aber nicht nur) vor dem Hintergrund, wem ich eigentlich meine Daten oder einen Teil davon anvertrauen möchte.

    • Ich benutze „fremd gehostete Dienste“ recht zahlreich. Aus ganz unterschiedlichen Gründen. Entweder sie bieten ein praktisches Service, ich finde interessante Menschen oder es macht mir einfach Spass.
      Einiges von dem könnte ich auf auf meinem Webspace tun. So kann auch S9y ganz gut Fotoalben anzeigen, ein Bookmarkservice gibt es auch als Open Source, etc. Aber das administrieren macht dann (mir) oft zu viel Mühe und daher lager ich es gerne aus.

      Die Frage, wem ich Daten anvertraue ist natürlich auch eine wichtige.

  3. Robert, ich glaube, das Social Web funktioniert stark gegenwartsbezogen. Bei Twitter reicht die Suchfunktion nur beschränkt in die Vergangenheit zurück und bei Facebook suche ich gar nicht.

    Selbst bei FriendFeed stoße ich bei der Suche selten auf Beiträge, die dann etwa ein halbes oder gar ein ganzes Jahr alt sind. Die finde ich noch am ehesten in den Social Bookmarks. Da wäre der Verlust für mich wahrscheinlich am größten.

    @Dirk: nicht wirklich fremdgehostet sind doch eigentlich nur die Daten, die wirklich auf meiner Festplatte sind. Und selbst da bin ich nicht vor bösen Überraschungen sicher.

    Nur ein Beispiel: ich habe früher meine eigenen Daten auf einer externen Festplatte gesichert. Als die plötzlich ihren Geist aufgab, konnte ich zwar ein paar Daten nicht mehr retten, aber ich konnte mir von dem Geld, das ich für die Festplatte bekam, zwei Festplatten kaufen. Fortan sicherte ich doppelt. Als ich auch dort merkte, wie die Probleme begannen, habe ich damit angefangen, meine (nicht zu sensiblen) Daten webbasiert zu speichern. Das klappt jetzt schon länger als mit meinen Konstruktionen.

    • „Das Web ist gegenwartsbezogen“ fände ich ein gutes Zitat 🙂
      Natürlich ist das Web auch ein gutes Archiv und über Google lande ich z.B. auch bei älteren Blogartikeln. Aber sobald dieser Artikel ein wenig mehr nach hinten in meinem Blog verschwindet, wird wohl auch das Interesse am kommentieren schwinden.
      Da stellen sich für mich jetzt mehrere Fragen, deren Antworten ich vielleicht in nächster Zeit hier im Blog suchen werde…

    • Genau aus den genannten Gründen nutze ich einen root-Server, um möglichst vieles unter eigener Kontrolle zu haben. (Ja, dorthin gehen auch Backups, aber das ist ein eigenes Thema).

      • Dies ist halt auch eine Frage der Abwägung zwischen Administrationsaufwand und … (hier könnte man einiges einsetzen).
        Ich administriere „Nur ein Blog“ gerne, mache Updates, feile da und dort an Aussehen und Funktionalität. Dies aber auch für weitere Blogs, Fotohosting,… zu tun, wäre mir zu aufwendig.
        Lieber nutze ich – auch auf die Gefahr der zeitlichen Vergänglichkeit – gehostete Services.

        Das andere ist natürlich, dass ich über manche Dienste wie Facebook und Xing neue Netzwerke geknüpft habe, Menschen kennenlernen durfte, die ich auch im „real life“ dann angetroffen habe, etc.

        Das nutzen von anderweitigen fremd gehosteten Diensten (meistens social networks – im weitesten Sinne) hat daher für mich auch einen Mehrwert, den ich mit einem selbstgehosteten Programm nicht erreichen würde.

  4. Falls mein Lieblingshost verschwinden würde, könnte vorher ich hoffentlich meine Daten archivieren. Ich würde am meisten den Verlust von netten Kommentaren und wichtigen Informatioen betrauern.

  5. Hallo Robert!

    Seit sechs Jahren schreibe ich Literaturminiaturen in meinem Blog „schlagloch“ und dazu gibt es Kommentare der Leser. Im Laufe der Jahre eine Fülle an Material. Lange Zeit habe ich es als selbstverständlich empfunden, dass das Blog erreichbar ist, bis bei einer Softwarenumstellung bei „www.20six.de“ mein Blog im Web2universum verschwunden war, mit den ganzen Inhalten.

    Während der Zeit, als die Webloganbieter versuchten mein Blog wiederherzustellen, war ich schlechter Laune. Zum Glück hat es geklappt. Die Folge war, dass ich mein Blog, mit einer eigenen Domain eröffnet habe.

    Ich speichere meine Texte auf meinem PC und es gibt von meinem Blog einen Buchauszug „Zeitenwandel“ . Sollten meine Texte auf dem PC verloren gehen, wären viele Stunden des Schreibens verloren, wer möchte dies schon.

    Gruss schlagloch.

    • Stimmt, das kann ich verstehen… Die Idee mit dem Buch finde ich in diesem Fall cool. Wird das Buch angenommen oder planst Du das erst?

      • Hallo Christian!

        Das Buch „Zeitenwandel“ gibt es schon, auf meiner „Startseite“ gibt es einen Link zu meinen Büchern. Bei „Amazon“ kann man in das Buch reinlesen und auch bestellen.

        Das Buch kommt sehr gut an, weil lesen im Blog oder in einem Buch ist für manche doch ein Unterschied. Die Texte aus dem Blog „schlagloch“ wurden nicht eins zu eins übernommen, sondern ausgewählt und lektoriert.

        Gruss schlagloch.

    • Ich versuche zumindest regelmäßig Backups meines Blogs herzustellen bzw. werden die Inhalte in einem Zweitblog automatisch eingespielt. Das macht die Wiederherstellung zwar noch immer schwierig aber nicht unmöglich.
      Damit ich zumindest schneller meine Dienstanbieter wechseln kann empfehle ich seit kurzem jedem/jeder, die ein eigenes Blog startet auf alle Fälle (auch bei einem Bloghoster) von Anfang an eine eigene Domain zu nehmen.

  6. Im Juli 2009 hat mich Erich auf Posterous (einen damals neuen Blogging-Dienst) hingewiesen – worauf ich mir dort ein Blog anlegte. Ich konnte damals nicht anders und hab mir dann mein Schnipselblog eingerichet. …und damals stellte ich mir die F

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